Basilea im Halbjahr mit höherem Verlust

Basilea im Halbjahr mit höherem Verlust
Basilea-CEO Ronald Scott.

Basilea-CEO Ronald Scott.

Basel – Basilea Pharmaceutica hat im ersten Halbjahr 2015 nach eigener Einschätzung wichtige Meilensteine erreicht. Finanziell resultierte für das Basler Biotech-Unternehmen unter dem Strich allerdings ein höherer Konzernverlust von 30,1 Mio CHF nach -19,4 Mio in der Vorjahresperiode.

Man verfüge über eine «solide Basis», um das Unternehmen weiter auszubauen, kommentierte CEO Ronald Scott das Ergebnis am Freitag. So erhielt das Medikament Cresemba (Isavuconazol) die US-Zulassung zur Behandlung der Schimmelpilzinfektionen invasive Aspergillose und Mukormykose. Und ein positiver Entscheid der EU-Kommission für das Medikament wird im vierten Quartal 2015 erwartet.

Weitere Partner erwartet
Zudem ist das Antibiotikum Zevtera/Mabelio (Ceftobiprol) in den Märkten Deutschland, Frankreich, Italien und Grossbritannien lanciert. Die Markteinführung in Spanien sei für Ende 2015 oder Anfang 2016 geplant. Und man sei auch in Gesprächen mit potenziellen Partnern ausserhalb Europas (USA, Middle East, Asia), sagte CEO Scott im Gespräch. «Wir erwarten Ankündigungen bereits im laufenden Jahr.»

Bei der Entwicklung seiner Onkologie-Pipeline setzt das Basler Unternehmen ebenfalls auf Partnerschaften, etwa bei dem Medikamentenkandidaten BAL101553, der Tumorzellen durch Aktivierung eines Kontrollpunkts der Zellteilung zum Absterben bringt. Potenzielle Entwicklungspartner sind gemäss dem CEO sehr interessiert daran, Phase 2a-Daten des Wirkstoffs zu sehen, die im zweiten Halbjahr vorliegen sollen.

Gestiegener Aufwand
Basilea konnte im Berichtszeitraum insgesamt einen Umsatz von 25,0 Mio CHF (VJ 20,3 Mio) erwirtschaften. Der Grossteil der Einnahmen erzielt das Unternehmen mit 18,8 Mio CHF (VJ 18,5 Mio) aus der Vereinbarung mit dem Pharmaunternehmen Stiefel, das die weltweiten Rechte am Dermatologie-Medikament Toctino hält. Dazu kamen 5,6 Mio CHF (VJ 1,7 Mio) aus der Lizenzvereinbarung mit dem Lizenzpartner Astellas bezüglich dem Anti-Pilzmittel Isavuconazol.

Gleichzeitig erhöhte sich der Betriebsaufwand auf 55,0 Mio CHF nach 39,8 Mio im Vorjahr. Dabei schlugen die Markteinführung des Antibiotikums Ceftobiprol in den vier EU-Ländern zu Buche ebenso wie die Vorbereitung der Markteinführung für Isavuconazol in Europa. Der Betriebsverlust fiel mit 30,0 Mio CHF (VJ 19,5 Mio) entsprechend klar höher aus.

Geringerer Kapitalabfluss
Der Nettokapitalabfluss aus operativer Geschäftstätigkeit lag im ersten Halbjahr noch bei 19,3 Mio CHF (VJ 44,9 Mio). Die Verbesserung war im Wesentlichen auf Meilensteinzahlung von Astellas in Höhe von 30 Mio CHF aufgrund der Erteilung der Marktzulassung für Isavuconazol in den USA zurückzuführen. Die liquiden Mittel und kurzfristigen Finanzanlagen werden per Ende Juni 2014 mit 218,4 Mio ausgewiesen gegenüber 226,1 Mio per Ende 2014.

Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet Basilea weiterhin einen durchschnittlichen Betriebsaufwand von rund 9 Mio CHF pro Monat. Der durchschnittliche Betriebsverlust wird auf rund 4-5 Mio CHF pro Monat geschätzt.

Pharma-Analysten erwarten derzeit den Break-even von Basilea für das Jahr 2017. Wann das Unternehmen in die Gewinnzone komme, hänge neben anderen Faktoren auch von der Suche nach Vertriebs-Partnerschaften ab, sagte Finanzchef Donato Spota auf Anfrage. Zum jetzigen Zeitpunkt halte auch er ein Erreichen der Gewinnzone im Jahr 2017 oder 2018 für eine «vernünftige Annahme», sagte der CFO.

Aktienkurs steigt
Am Aktienmarkt ist der Semesterbericht am Freitag freundlich aufgenommen worden. Basilea bleibe eine gut finanzierte Gesellschaft ohne eine Gefahr eines zusätzlichen Kapitalbedarfs, kommentiert etwa Kepler Cheuvreux. Die Experten erwarten nun vor allem einen Umsatzanstieg von Zevtera im zweiten Halbjahr. Gegen Mittag notieren die Basilea-Titel 1,8% höher auf 105,90 CHF. (awp/mc/ps)

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