Euro springt wegen China-Turbulenzen auf höchsten Stand seit Januar

Euro springt wegen China-Turbulenzen auf höchsten Stand seit Januar

Frankfurt – Der Kurs des Euro hat am Montag ausgelöst durch die Turbulenzen in China einen aussergewöhnlichen Höhenflug hingelegt. Die europäische Gemeinschaftswährung erreichte am Nachmittag mit 1,1714 US-Dollar kurzzeitig den höchsten Stand seit Januar. In der Nacht hatte der Euro noch unter der Marke von 1,14 Dollar notiert. Zuletzt fiel der Euro wieder etwas zurück und wurde mit 1,1603 Dollar gehandelt.

Zum Franken legte die europäische Gemeinschaftswährung im Verlauf des Nachmittags ebenfalls zu und notiert aktuell bei 1,0843 CHF nach 1,0770 CHF zur Mittagszeit. Das Währungspaar USD/CHF zeigt sich per Saldo wenig verändert (aktuell 0,9344 CHF vs. 0,9356 am Mittag). Zwischenzeitlich gab der «Greenback» allerdings bis auf 0,9262 CHF ab. Im asiatischen Handel wurden noch Kurse deutlich oberhalb der 0,94er Marke bezahlt.

Sprung um zwei Cent innert Minuten
Innerhalb weniger Minuten legte der Euro gegen 15.00 Uhr um über zwei Cent zu. Solch rasche Kursbewegungen sind am Devisenmarkt selten. «Auslöser war die von China ausgehende weltweite Aktienmarkttalfahrt, die sich am Nachmittag beschleunigt hat», sagte Devisenexperte Stephan Rieke von der BHF-Bank. «Offenbar haben dann automatisch ausgelöste Käufe zu dem starken Kurssprung geführt.» Der Höhenflug des Euro habe die Aktienkurse zusätzlich belastet, da sich mit einem steigenden Wechselkurs die Gewinnaussichten europäischer Unternehmen eintrüben, sagte Rieke. «Dies hat offenbar einen Teufelskreis ausgelöst.»

Was macht die EZB?
«Der Dollar leidet unter den Turbulenzen in China», sagte Rieke weiter. Die bis vor kurzem im September erwartete Leitzinsanhebung in den USA werde immer unwahrscheinlicher. Steigende Zinsen hätten den Dollar für Anleger attraktiver gemacht. «Jetzt bleibe abzuwarten, ob die EZB etwas unternehmen wird, um den Höhenflug des Euro zu bremsen», sagte Rieke. Besonders stark gerieten am Montag die Währungen von Neuseeland und Australien unter Druck. Für beide Länder ist China ein wichtiger Absatzmarkt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7302 (0,7198) britische Pfund, 137,80 (138,40) japanische Yen und 1,0777 (1,0765) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1166,50 (1156,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31 810,00 (32 280,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

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