Aktien Asien: Chinas Börsen verlieren weiter vor Feiertagen

Aktien Asien: Chinas Börsen verlieren weiter vor Feiertagen

Tokio / Hongkong / Shanghai – Die Talfahrt an den asiatischen Börsen hat sich am Mittwoch mit gebremstem Tempo fortgesetzt. Vor allem in China gaben die meisten wichtigen Indizes vor den anstehenden Feiertagen zum Sieg über Japan im Zweiten Weltkrieg weiter nach. Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific sank zuletzt um 0,74 Prozent auf 152,48 Punkte. Damit verbuchte er auch am zweiten Handelstag des neuen Monats Verluste, nachdem er bereits den August mit einem Abschlag rund 9 Prozent beendet hatte.

Die Anleger sind weiterhin über die Weltwirtschaftslage beunruhigt. Nachdem es in jüngster Zeit eine Reihe schwacher Konjunkturdaten aus China gab, waren tags zuvor auch Industriedaten aus den USA enttäuschend ausgefallen. Auf Nummer sicher gingen die Anleger zudem vor dem am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für August. Dieser, so wird erwartet, könnte wichtige Hinweise auf den Zeitpunkt der anstehenden Leitzinsanhebung in der weltgrössten Volkswirtschaft liefern.

In China fielen erneut die Verluste im technologielastigen Shenzhen Composite Index besonders deutlich aus: Er sank um weitere 1,98 Prozent, während der Shanghai Composite Index um moderate 0,20 Prozent nachgab. Der CSI 300, der die 300 grössten Unternehmen des chinesischen Festlands enthält, rettete nach einem schwankungsreichen Handel ein kleines Plus von 0,11 Prozent auf 3365,83 Punkte in das verlängerte Wochenende.

Erneut kursierten Spekulationen, staatlich kontrollierte Fonds hätten vor den anstehenden Feierlichkeiten im grossen Stil Aktien gekauft. Am Donnerstag soll in Peking die grösste Militärparade in der Geschichte der Volksrepublik stattfinden – 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Asien.

«Die Aktien in China sind nach wie vor überbewertet», sagte ein Marktstratege in Hongkong. Das Abwärtsrisiko sei daher weiterhin höher als die Chance auf wieder steigende Kurse. So sind nach Daten der Finanznachrichtenagentur Bloomberg an den Festlandbörsen gehandelte Aktien trotz der heftigen Marktturbulenzen seit Juni immer noch doppelt so teuer wie ihre identischen Pendants in Hongkong. Dort, wo ausländische Investoren uneingeschränkt handeln können, verbuchte der Hang-Seng-Index bis zum Handelsschluss Verluste von 1,24 Prozent auf 20 922,20 Punkte.

In Japan schloss der Nikkei-Index für 225 führende Werte mit minus 0,39 Prozent auf 18 095,40 Punkte. Unter den Einzelwerten gaben die Sony-Papiere um rund 1 Prozent nach, während die von Canon um 0,84 Prozent stiegen. Die Aktien von Toyota gewannen 0,21 Prozent. Die Anteilsscheine von Toshiba büssten hingegen weitere 3,80 Prozent ein, nachdem sie bereits am Vortag mehr als 5 Prozent verloren hatten. Die Aktien des Elektronikkonzerns leiden weiter unter einem Bilanzskandal, der sich zuletzt noch ausweitete.

Der australische Leitindex ASX 200 beendete den Handel mit einem kleinen Plus von 0,10 Prozent auf 5101,46 Punkte. Für den indischen Sensex-Index ging es zuletzt um 0,04 Prozent nach oben auf 25 706,00 Punkte. (awp/mc/upd/ps)

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