Schweizer ZEW-Indikator steigt im September auf 9,7 Punkte

Schweizer ZEW-Indikator steigt im September auf 9,7 Punkte
(Foto: everythingpossible/Fotolia)

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Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten bezüglich der Schweizer Konjunktur hat sich im September 2015 erneut verbessert. Der ZEW-Indikator ist auf +9,7 von +5,9 Punkten im August gestiegen. Die Ungewissheit bezüglich der künftigen Schweizer Konjunkturentwicklung sei jedoch hoch, heisst es in einer Mitteilung der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die den Index monatlich berechnen.

Etwas mehr als ein Drittel aller Befragten erwarteten demnach eine Verbesserung, ein Viertel eine Verschlechterung und die verbleibenden Befragten keine Veränderung der hiesigen Wirtschaftslage. Die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage habe sich mit einem Anstieg um 7,9 auf -9,7 Punkte ebenfalls leicht verbessert. Der ermittelte ZEW-Gesamtwert ergibt sich aus den Antworten auf die Frage zur erwarteten Entwicklung der Konjunktur und dabei aus dem Saldo aus den Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern»

Erwarteter Zinsanstieg in den USA verschlechtert Prognosen
Die Erwartungen für die Entwicklung der Konjunktur in Europa sind mit 35,8 Punkten praktisch unverändert, wogegen sich die Prognosen für die USA um knapp 24 Punkte auf 10,4 Punkte verschlechtert haben. Letzteres dürfte unter anderem auf die Erwartung eines Zinsanstiegs in den USA zurückzuführen sein.

Steigende Inflation erwartet
Die Erwartungen hinsichtlich einer steigenden Inflation sind mit einem Wert von 25,0 Punkten klar gestiegen. Im Vormonat hat diese Ziffer noch bei 0 gelegen. Auffällig sei hier, dass kein einziger Finanzanalyst weder für die Schweiz noch für die Eurozone und die USA eine fallende Inflationsrate erwarte. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Markt von steigenden oder zumindest stabilen Ölpreisen ausgehe.

Gedreht hat der Wind bei den Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung des Schweizer Frankens. Noch immer geht knapp die Hälfte der Befragten von einer stabilen Entwicklung zum Euro aus. Beim Rest ergibt sich jedoch ein klarer Saldo von 17 Punkten zu Gunsten derjenigen, welche eine Abwertung des Schweizer Frankens erwarten.

Längerfristige Erwartungen bezüglich BIP-Wachstum liegen zwischen 1 und 1,5 %
In einer Sonderfrage wurde ausserdem nach der Prognose für das Wirtschaftswachstum in der Schweiz in den kommenden drei bis fünf Jahren gefragt. Wachstumsraten zwischen 1 und 1,5% seien zwar mit 39% noch immer am häufigsten genannt worden, gegenüber den letzten Befragungen im März und im Juni habe sich dieser Wert jedoch klar abgeschwächt. Damals nannten noch mindestens die Hälfte einen Wert zwischen 1 und 1,5%, und die Spanne der Antworten habe sich seither zudem geweitet. (awp/mc/pg)

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