Cassiopea mit Produktentwicklung zufrieden

Cassiopea mit Produktentwicklung zufrieden

Cassiopea-CEO Diana Harbort. (Foto: LinkedIn)

Lainate – Das Pharmaunternehmen Cassiopea sieht sich auf Kurs: Es bestätigt den Zeitplan zur weiteren Entwicklung und Markteinführung der verschiedenen Dermatologie-Medikamente, wie er vor dem Börsengang im letzten Juli aufgestellt wurde. Die gleichzeitig publizierten Halbjahreszahlen bieten keine Überraschungen.

Wer Aktien von Cassiopea kauft, wettet noch mehr als bei anderen Papieren auf die Zukunft. Denn das von Cosmo abgespaltene Unternehmen hat noch kein einziges Produkt im Verkauf. Entsprechend wird ein Halbjahresumsatz von 0 CHF ausgewiesen.

Weil aber an vier verschiedenen Produktkandidaten getüftelt wird, fallen Kosten an – und das Unternehmen schreibt somit rote Zahlen. Im ersten Halbjahr fiel konkret ein Verlust von 1,8 Mio EUR an (VJ -1,6 Mio).

Dieser Verlust ist eingeplant und verkraftbar. Am Stichtag Ende Juni verfügte das Unternehmen nämlich über Barmittel und ähnliches von 52,2 Mio EUR. Im Zuge des Börsengangs flossen dem Unternehmen 49,9 Mio EUR zu.

«Plangemäss»
Das Hauptinteresse liegt deshalb auf News zu den Fortschritten bei den verschiedenen Produkten. Das Unternehmen selber ist zufrieden: «Unsere Entwicklungsprojekte verlaufen plangemäss, und wir arbeiten nun daran, Cassiopea als wichtigen Spieler im Dermatologiemarkt zu etablieren», sagte CEO Diana Harbort am Donnerstag. Es sei nach wie vor das Ziel, «eine der innovativsten Pipelines der Dermatologieindustrie» zu entwickeln.

Konkret bestätigte Harbort den Zeitplan für die Entwicklung aller vier Produkte, die derzeit in dieser Pipeline sind. Demnach soll das am weitesten entwickelte Arzneimittel Winlevi zur Behandlung von Akne im Idealfall im Jahr 2018 auf den Markt kommen.

Für die zuvor noch notwendige Phase-III-Studie sollen die ersten Patienten Ende Oktober oder Anfangs November 2015 rekrutiert werden. Von der US-Gesundheitsbehörde FDA erhielt Cassiopea kürzlich die Zustimmung zum klinischen Protokoll zur Phase III-Studie. Resultate erwartet CEO Harbort für die zweite Jahreshälfte 2017.

Bei einem Erfolg will Cassiopea das Arzneimittel in den USA, wo ein potenzieller Markt von 5 Mrd USD locke, selbständig vermarkten, im Rest der Welt mit Partnern.

Phase-II-Resultate im Jahr 2016
Mit den anderen drei Produkten ist Cassiopea noch nicht so weit. Für alle drei könnten aber im ersten Semester 2016 «Proof-of-Concept»-Resultate im Rahmen von Phase-II-Studien erwartet werden, hiess es dazu. Die entscheidenden Phase-III-Studien sind für die zweite Jahreshälfte 2019, die Markteinführungen für 2021 geplant.

Bei diesen Medikamenten handelt es sich um Breezula zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall (androgenetische Alopezie) sowie CB-06-01 zur Behandlung von Akne und CB-06-02 zur Behandlung von Genitalwarzen.

Klinische Kosten
Für Forschung und Entwicklung gab das Unternehmen im ersten Semester 2,1 Mio EUR aus und damit in etwas gleich viel wie im Vorjahreszeitraum. Der Löwenanteil davon entfiel gemäss den Angaben auf ausgelagerte präklinische und klinische Kosten (1,6 Mio).

Die weiteren (administrativen) Kosten schlugen mit 0,3 Mio EUR zu Buche. Diese seien unter anderem so tief gewesen, weil CEO Harbort, die Direktorin für Forschung und Entwicklung sowie die Programm-Managerin erst Ende Mai angestellt wurden. Im Vorjahr hatte Cassiopea noch kein eigenes Personal.

«Beschleuniger» erhofft
In einem Analystenkommentar von Jefferies werden die ersten Resultate seit dem Börsengang als wenig überraschend kommentiert. Die Experten erhoffen sich «Beschleuniger» für die Aktie aus den Phase-II-Resultaten im nächsten Jahr.

An der Schweizer Börse notieren die Cassiopea-Papiere bis um 11.15 Uhr unverändert bei 36,50 CHF. Damit liegt der aktuelle Kurs über dem IPO-Ausgabepreis von 34,00 CHF. (awp/mc/upd/ps)

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