LafargeHolcim enttäuscht mit Quartals-Ergebnis

LafargeHolcim-CEO Eric Olsen. (Foto: Lafarge)

Jona – Der Baustoffkonzern LafargeHolcim hat im dritten Quartal 2015 einen grösseren Rückgang bei Umsatz und Betriebsgewinn als erwartet ausgewiesen. Eine höhere Dividende für das laufende Jahr sowie neue Mittelfristziele mit Fokus auf einer Steigerung des Cash Flow kommen bei den Investoren jedoch gut an. Die Aktien notieren deutlich fester.

«Die Ergebnisse sind nicht befriedigend», sagte Eric Olsen am Mittwoch an einer Telefonkonferenz zu den ersten gemeinsamen Ergebnissen nach der Fusion. Der Umsatz ging im Berichtszeitraum verglichen mit den pro forma Vorjahreszahlen um 8,7% auf 7,83 Mrd CHF zurück. Auf vergleichbarer Basis (like for like) wurde ein Minus von 1,1% ausgewiesen. Der Betriebsgewinn auf stufe EBITDA war um 29% auf 1,31 Mrd CHF rückläufig (vergl. -23%). Um Merger- und Restrukturierungskosten adjustiert betrug der Wert 1,64 Mrd CHF (-16%, vergl. -8,9%).

Das Nettoergebnis belief sich auf 812 Mio CHF verglichen mit pro forma 504 Mio im Vorjahreszeitraum. Davon entfielen 92 Mio auf nicht fortgeführte Geschäftsbereiche. Nach Minderheiten betrug der Gewinn 743 (VJ 447) Mio.

Rückgang bei Zuschlagstoffen und Transportbeton – Zement stabil
Die Verkaufsvolumen waren im dritten Quartal bis auf Zement rückläufig. Der konsolidierte Zement- und Klinkerabsatz stieg leicht um 0,2% auf 65,3 Mio Tonnen. Die Zuschlagstofflieferungen sanken um 1,7% auf 86,8 Mio Tonnen und die Transportbetonvolumen um 0,4% auf 15,3 Mio Kubikmeter.

Merger- und Restrukturierungskosten sowie Währungseinflüsse belasten
Die Merger- und Restrukturierungskosten sowie weitere Einmalkosten lagen von Januar bis Ende September bei 699 Mio CHF. Davon entfielen 250 Mio auf die Fusionstransaktion und 320 Mio auf die Fusionsimplementierung. Neben den Fusionskosten beeinflussten auch Währungseinflüsse das Ergebnis negativ. Zudem habe der wirtschaftliche Abschwung in China und Brasilien, fehlende Infrastrukturprojekte in Indien, sowie eine anhaltende Schwäche in Frankreich und der Schweiz das Geschäft belastet.

Insgesamt seien jedoch stabile Markttrends beobachtet worden. Zusammen mit den Vertriebsanstrengungen habe dies zu einem guten Leistungsausweis in diversen Ländern wie Argentinien, Mexiko, den Philippinen, Grossbritannien und den Vereinigten Staaten geführt, hiess es weiter.

Synergieziele bestätigt
Der Integrationsprozess und die Realisierung von Synergien sei auf gutem Weg, sagte der LafargeHolcim-Chef. Die Synergieprojekte hätten im dritten Quartal bereits 36 Mio CHF generiert. Diese ergaben sich im Wesentlichen aus den dringlichsten Aktivitäten wie etwa der Optimierung von Logistiknetzwerken in Ländern, in denen beide Vorgängerunternehmen tätig waren, und der Überprüfung von Beschaffungsverträgen. Das Ziel von 100 Mio bis Ende des Jahres werde auf jeden Fall erreicht, so Olsen weiter.

Höhere Dividende
Für 2015 werde den Aktionären die Ausschüttung von 1,50 CHF pro Titel vorgeschlagen, statt der im Mai genannten mindestens 1,30 CHF.

Ziele bis 2018
LafargeHolcim will innerhalb der kommenden drei Jahre kumulativ mindestens 10 Mrd CHF freien Cash Flow generieren. Als Eckpunkte werden dabei Synergien, Kostenführerschaft und schlanke Kapitalausnahmen als Richtschnur genannt. Die Portfoliooptimierung soll fortgesetzt werden und geplant sind Devestitionen von Unternehmensteilen im Wert von rund 3,5 Mrd CHF. Der betriebliche EBITDA soll 2018 mindestens 8,0 Mrd erreichen.

Ausblick 2015
Die gegensätzliche Entwicklung der Weltwirtschaft werde sich fortsetzen, erwartet das Management. Für 2015 werden die Zementvolumen in allen Regionen mit Ausnahme von Europa höher gesehen. Auch die Mengen bei Zuschlagstoffen sollten ausser in Europa und Lateinamerika steigen. Bei den Transportbetonvolumen wird dagegen in allen Regionen mit Ausnahme von Asien/Ozeanien mit einem Rückgang gerechnet.

Die Analysten zeigen sich von den Ergebnissen enttäuscht, werten aber die Aussagen zur Dividende und die neue Strategie bis 2018 positiv. Die LafargeHolcim-Aktien legen am Mittwoch in einem positiven Gesamtmarkt (SMI +1,4%) um deutliche 4,3% zu. (awp/mc/pg)

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