Parahotellerie leidet auch diesen Winter unter der Frankenstärke

Parahotellerie leidet auch diesen Winter unter der Frankenstärke
Hotellerie

(Foto: ClipDealer)

Zürich – Die Schweizer Parahotellerie rechnet mit einem durchzogenen Wintergeschäft. Mit dem Frankenschock Anfang 2015 habe sich die Ausgangslage auf einen Schlag wieder verändert, nachdem die Ferienwohnungen, Jugendherbergen und Campingplätze noch vor einem Jahr deutlich Aufwind gespürt hätten, teilt die Organisation Parahotellerie Schweiz mit. «Treue einheimische Gäste, zurückhaltende Europäer» – so liessen sich die aktuellen Buchungsstände der Schweizer Parahotellerie-Betriebe für die Wintersaison 2015/16 zusammenfassen.

Das Bild sei zwar je nach Anbieter unterschiedlich. Bei den Ferienwohnungen liege Interhome relativ deutlich hinter dem Vorjahr zurück, während Reka zurzeit ein Buchungsplus registriert, und die Jugendherbergen dürften ihre Winterzahlen ungefähr halten. Die derzeit schwierige Ausgangslage für den Schweizer Tourismus lasse sich aber nicht kaschieren.

Interhome verzeichnet 35% weniger Buchungen aus Deutschland
Beim grössten Schweizer Ferienwohnungsanbieter Interhome sind die Reservierungen den Angaben nach aus dem europäischen Ausland bereits im Sommer im Jahresvergleich um rund 11% zurückgegangen. Dieser Negativtrend halte auch für den Winter an, so Parahotellerie Schweiz weiter. Zurzeit registriert Interhome bei deutschen Gästen ein Minus von 35% gegenüber dem Vorwinter sowie ein Minus von 39% bei Reservierungen aus den Niederlanden. Die Zahlen aus Grossbritannien seien dagegen stabil wie auch die Buchungen aus dem für Interhome mit Abstand wichtigsten Markt Schweiz. Unter dem Strich resultiert derzeit bei den Winterbelegungstagen dennoch ein Rückgang um 19%.

Reka registriert dagegen für die Monate Februar und März 2016 ein Buchungsplus von 3%. Dies habe unter anderen mit neuen Angeboten zu tun: Das Reka-Feriendorf im schneesicheren Zinal im Val d’Anniviers VS startet nach einer Totalrenovation vergrössert in die Wintersaison.

Jugendherbergen wegen Flüchtlingen mit höherer Auslastung
Der Winterbuchungsstand bei den Schweizer Jugendherbergen (SJH) liegt insgesamt gegenüber dem Vorwinter um 9,7% im Vorsprung. Dies hat vor allem mit neuen Verträgen mit den Migrationsämtern und der temporären Unterbringung von Flüchtlingen in Jugendherbergen zu tun, die in den Wintermonaten für Gäste geschlossen sind.

Das touristische Wintergeschäft wird dagegen auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr erwartet. Der Sommer hatte auch den Jugendherbergen befürchtete Umsatzeinbussen von -6,2% gebracht. Am stärksten sei auch hier der Gästerückgang aus Deutschland (-21%) ins Gewicht gefallen, so Fredi Gmür, CEO der SJH und Präsident von Parahotellerie Schweiz. Teilweise kompensiert wurde das Minus mit mehr Logiernächten aus Australien und Asien.

Auch bei den TCS Campingplätzen wirkten sich im diesjährigen Sommer die Rückgänge der europäischen Gäste aus. Dass die Übernachtungszahlen gegenüber nur um 1,8% zurückgingen, war unter anderem auch dem «sensationellen Sommerwetter» geschuldet.

Parahotellerie Schweiz wurde 2011 von den Gesellschaftern Reka, Interhome AG, TCS Camping, Schweizer Jugendherbergen und Bed and Breakfast Switzerland gegründet. Die fünf Partner generieren in der Schweiz jährlich rund 5 Mio Logiernächte. (awp/mc/pg)

Parahotellerie Schweiz

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