Greenpeace: Weiterer Aufschub in Beznau lässt auf gravierende Probleme schliessen

Greenpeace: Weiterer Aufschub in Beznau lässt auf gravierende Probleme schliessen
Kernkraftwerk Beznau. (Foto: Axpo)

Kernkraftwerk Beznau. (Foto: Axpo)

Eine Stellungnahme der Umweltorganisation Greenpeace zur verzögerten Wiederinbetriebnahme des AKW Beznau 1:

Zürich – Die Axpo hat die Wiederinbetriebnahme von Beznau 1 erneut nach hinten verschoben. Frühestens im Juli 2016 soll der älteste Reaktor der Welt demnach wieder ans Netz gehen. Diese erneute Verzögerung lässt vermuten, dass die Probleme im Herzen von Beznau grösser sind, als es die AKW-Betreiberin glauben machen will.

Die Beznau-Betreiberin Axpo hat heute vor den Medien ihre Pläne für die Prüfung des Reaktor-Blocks 1 vorgestellt. Dabei wurde der Zeitpunkt für die geplante Wiederinbetriebnahme einmal mehr nach hinten verschoben. Ursprünglich plante die Axpo, Beznau 1 schon im Oktober dieses Jahres wieder ans Netz zu nehmen; dann wurde Ende Februar 2016 ins Auge gefasst – und nun also frühestens Ende Juli des nächsten Jahres. Florian Kasser, Atomexperte von Greenpeace Schweiz, meint dazu: «Die ständigen Verzögerungen lassen nur einen Schluss zu: Die Probleme im ältesten AKW der Welt sind definitiv grösser als dies die Axpo darzustellen versucht.»

Zweckoptimismus bei der Axpo
Die Axpo zeigt sich derweil weiterhin überzeugt, dass Beznau 1 wieder ans Netz gehen wird. Greenpeace hält dies für Zweckoptimismus: «Die Axpo bewegt sich mit ihren Aussagen auf dünnem Eis», kommentiert Greenpeace-Experte Kasser. Denn es ist äusserst schwierig, nachzuweisen, dass der Reaktordruckbehälter – das Herzstück des Reaktors – tatsächlich sicher ist. «Vor allem aber bleibt offen, was die Ursache für die Schwachstellen ist», betont Kasser. Diese Frage muss vor einer allfälligen Wiederinbetriebnahme unbedingt geklärt werden.

Greenpeace fordert vollständige Transparenz
Ebenfalls informiert hat die Axpo heute über die Messungen im Reaktorblock 2. Hier erstaunt die Aussage, die Messungen hätten «vereinzelte kleinste Anzeigen» ergeben. Greenpeace Schweiz fordert die Axpo auf, die Öffentlichkeit genau zu informieren, was damit gemeint ist. «Die Axpo muss nun endlich transparent informieren – und zwar über den Zustand beider Reaktoren», fordert Greenpeace-Experte Kasser. Mit der derzeit ziemlich dürren Informationslage lässt sich ein Wiederanfahren von Block 2 noch dieses Jahr nicht rechtfertigen. (Greenpeace/mc/ps)

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