Umbau von Softwarekonzern SAP zeigt Wirkung

SAP-CEO Bill McDermott. (Foto: SAP)

Walldorf – Der Umbau von Europas grösstem Softwarehersteller SAP nimmt Form an. Das neue Geschäft mit gemieteter Software (Cloud-Programme) soll im besten Fall in den kommenden zwei Jahren um jeweils ein Drittel steigen, wie der Dax-Konzern mitteilte. Der neue Bereich, den SAP seit einigen Jahren aufbaut, soll dann mit bis zu vier Milliarden Euro fast genauso viel einbringen wie das alte Geschäft mit Softwarelizenzen. 2018 soll die Cloud-Sparte dann sogar grösser sein als das Altgeschäft.

SAP ist seit einigen Jahren dabei, sein Geschäftsmodell umzustellen. Statt Softwarelizenzen zu verkaufen, sollen Kunden die Programme vermehrt mieten. Das bringt dem Konzern stetigere Einnahmen. Unter anderem dank diverser Übernahmen und positiver Währungseffekte – zuletzt kaufte SAP unter anderem den Anbieter von Software zur Reisekosten-Abwicklung Concur – hatten die Walldorfer im vergangenen Jahr ihre Ziele übertroffen.

Ziele für 2017 erhöht
Aus diesem Grund wird SAP auch für die Zeit bis 2017 optimistischer. In dem Jahr soll der Umsatz auf 23 bis 23,5 Milliarden Euro angestiegen sein. Zuletzt war das Unternehmen noch von 21 bis 22 Milliarden ausgegangen. Für den operativen Gewinn – Währungseffekte und Sonderkosten herausgerechnet – erwartet SAP bei einer Spanne von 6,7 bis 7,0 Milliarden Euro ebenfalls etwas mehr.

Händler an der Börse äusserten sich am Morgen in ersten Einschätzungen positiv – allerdings entsprächen die neuen Ziele den ohnehin schon gestiegenen Erwartungen am Markt. Einige Analysten hatten bereits damit gerechnet, dass SAP die Ziele für 2017 etwas nach oben schraubt.

2015 hatte der Konzern mit einem Umsatzplus von 18 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro seine eigenen Erwartungen übertroffen. Der Umbau drückte aber auf den Gewinn, der unterm Strich um 7 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro zurückging.

3000 Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen
Denn im Zuge des Umbaus hat SAP weltweit Stellen in Abteilungen gestrichen, die nicht so wie das Neugeschäft wachsen. Ursprünglich sollten rund 2000 Beschäftigte auf eine neue Position wechseln oder ab einem bestimmten Alter mit einer Abfindung zum Gehen bewegt werden. Tatsächlich nahmen etwa 3000 Mitarbeiter das Angebot an.

Etwa zwei Drittel davon hätten das Unternehmen inzwischen verlassen, sagte Finanzchef Luka Mucic. Ende 2015 beschäftigte SAP mit 76 986 aber trotzdem gut 2500 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. Fast alle davon seien neu zu SAP gekommen, sagte Mucic. (awp/mc/pg)

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