EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,9% auf 2’879 Punkte nach

EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,9% auf 2’879 Punkte nach

London – Arbeitsmarktdaten aus den USA haben am Freitag Europas Aktienbörsen ins Minus gedrückt. Sie folgten damit den Verlusten an der Wall Street, die von Sorgen um eine weitere Leitzinserhöhung in naher Zukunft belastet wurde. Denn die Jobdaten für Januar hatten einen Rückgang der Arbeitslosigkeit und einen überraschend deutlichen Anstieg der Stundenlöhne gezeigt. Dies könnte die Sorgen um einen Rückfall der US-Wirtschaft in die Rezession zumindest etwas gemindert haben, was wiederum der Notenbank Fed bei ihren Bemühungen um eine Normalisierung der Geldpolitik in die Hände spielen dürfte.

Der EuroStoxx-50-Index fiel um 0,89 Prozent auf 2’879,39 Punkte. Dies bedeutet ein Wochenminus von 5,44 Prozent. In Paris verlor der CAC-40-Index am Freitag 0,66 Prozent auf 4200,67 Punkte. Für den Londoner Leitindex FTSE 100 ging es um 0,86 Prozent auf 5848,06 Punkte nach unten.

Stahlwerte standen mit schlechten Neuigkeiten von ArcelorMittal im Fokus. Der weltgrösste Stahlhersteller hatte seinen Aktionären nach einem bitteren Verlustjahr die Dividende gestrichen und geht nun eine drei Milliarden US-Dollar schwere Kapitalerhöhung an. Der Finanzvorstand rechnet zwar damit, dass der Tiefpunkt bei den Preisen erreicht ist. Die Aktien verloren dennoch rund fünfeinhalb Prozent.

Nachrichten gab es auch von einigen Finanzinstituten. So hatte die französische Grossbank BNP Paribas trotz eines schwachen vierten Quartals im vergangenen Jahr einen Milliardengewinn eingefahren. Die Aktien honorierten das mit einem Plus von rund anderthalb Prozent.

Die italienische Grossbank Intesa Sanpaolo hatte ihren Erholungskurs im vergangenen Jahr beschleunigt und den Überschuss mehr als verdoppelt. Die Freude der Anleger darüber währte aber nicht lange: Die Papiere drehten am Nachmittag im Zuge der schlechten Stimmung am Aktienmarkt ins Minus und büssten am Ende als Schlusslicht im EuroStoxx knapp 4 Prozent ein.

Das Ergebnis von Intesa habe zwar seine Prognose und auch die Marktprognosen verfehlt, schrieb Analyst Firdaus Ibrahim vom Analysehaus S&P Capital IQ. Dennoch habe sich die italienische Bank im operativen Geschäft auf bereinigter Basis weiter verbessert

In Zürich legten die Papiere von Julius Bär gegen den negativen Markttrend um rund ein halbes Prozent zu. Die schweizerische Bank lässt ihren Steuerstreit mit den USA hinter sich und schloss mit dem US-Justizministerium ein Abkommen.

Auch europaweit schlugen sich die zuletzt arg gebeutelten Bankaktien besser als der Gesamtmarkt: Der Branchenindex gab nur um 0,11 Prozent nach.

Spitzenreiter im FTSE 100 waren die Anteilscheine des Rohstoffkonzerns Anglo American mit einem Plus von rund 10 Prozent. Sie hatten sich bereits am Donnerstag kräftig von ihren jüngsten Verlusten erholt. (awp/mc/upd/ps)

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