Marco Comastri: Fahren Sie ein Auto oder einen Computer?

Marco Comastri: Fahren Sie ein Auto oder einen Computer?
von Marco Comastri, President & General Manager, CA Technologies, EMEA

Morges – Automobilunternehmen bewerben heute eher Applikationen und Konnektivität als die Motorleistung und das Design. Einige aktualisieren mittlerweile Hauptfunktionen des Autos über Nacht. Auch der Chef von Mercedes-Benz meinte kürzlich: „Mercedes ist heute mindestens so sehr ein Technologieunternehmen wie ein Automobilkonzern.”

von Marco Comastri, President & General Manager, CA Technologies, EMEA

Neue Benutzererfahrung durch Technologie
Das ersichtlichste Beispiel für diese Applikationen ist das Navigationssystem. Es ist keine Neuheit, aber seine Funktionsweise unterscheidet sich deutlich von jener vor zehn Jahren. Das Navigationssystem des Fahrzeuges verbindet sich nun mit demjenigen Ihres Handys, und es integriert nahtlos Ihre Kontakte und Zielangaben. Das Internet der Dinge revolutioniert die Art wie Fahrzeuge entworfen werden vollständig. Wenn Hersteller heute ein neues Modell konzipieren, entfällt mehr als 60% des Investments auf die Software.

Es ist dem Internet der Dinge zu verdanken, dass Sie sich im Gegensatz zu früher weniger um den Unterhalt ihres Fahrzeugs kümmern müssen. Es ist das Auto, das uns heute mitteilt, wann ein Service notwendig wird und in manchen Fällen, welche Teile unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Noch vor wenigen Jahren wäre dies undenkbar gewesen.

Es besteht die Möglichkeit, sich über das Handy mit dem Auto zu verbinden und ihm Befehle zu erteilen, noch bevor wir uns überhaupt an Bord befinden. So können wir von zu Hause aus das Auto anweisen, die Klimaanlage einzuschalten, um bei der Inbetriebnahme des Fahrzeugs genau die richtige Innentemperatur zu haben.

Vertrauliche Daten sicher austauschen
Die Informationen über Ihr Fahrzeug und über Ihren Fahrstil werden laufend an einen Server übermittelt. Für uns im Software-Geschäft stellt dies eine enorme Chance zur Bereitstellung von Lösungen dar, die Sicherstellen, dass dieser Austausch auf sicheren Weg geschieht. Identitäts-Management-Lösungen gewinnen für die Automobilindustrie zunehmend an Bedeutung. Wenn Sie in Ihr Auto einsteigen muss es erkennen, wer Sie sind und welche Berechtigungen Sie bei der Bedienung des Fahrzeuges besitzen. Natürlich stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage des Datenschutzes. Sie tauschen laufend Informationen über Ihr Auto und Ihren Fahrstil mit dem Server aus. Die Frage, wer der Besitzer dieser Daten ist, ist immer noch offen. Automobilunternehmen beanspruchen die Daten für ihr eigenes Entscheidungsverfahren. Der Benutzer hingegen möchte persönliche Informationen eventuell nicht preisgeben.

Das Auto der Zukunft bereits heute erwerben
Der Käufer muss sich bei seinem Kaufentscheidung bewusst sein, dass sich die Rolle des Autos weiter ändern wird. Eventuell müssen Sie ihren Kaufentscheidung auf die Dienste eines Servers stützen, der sich nicht im Auto befindet, anstatt auf etwas, das materiell im Auto installiert ist.

Sie sollten beim heutigen Kauf eines Autos Ihre Bedürfnisse in einigen Jahren kennen und wissen, wie Sie Ihr Auto auf dem neuesten Stand halten können.

Die Grösse des Displays in Ihrem Auto ist üblicherweise ein Hinweis dafür, wie viel Technologie in einem Auto verbaut ist. Je grösser das Display, umso mehr Technologie ist in der Regel im Einsatz.

Ich fahre bereits ein Auto mit einem System, das automatisch bei der Annäherung an ein anderes Auto oder an ein Hindernis die Geschwindigkeit drosselt. Es hilft mir sogar beim Spurwechsel. Noch vor einigen Jahren wäre dies undenkbar gewesen.

Die selbstfahrenden Google-Autos, die zurzeit in den USA pilotiert werden, werden in einigen Jahren für uns alle Mainstream sein. Angesichts unseres Rufs bezüglich Fahrstil wird dies für uns in Italien eine gute Nachricht sein!

 

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