Citigroup muss wegen Börsenturbulenzen ordentlich Federn lassen

Citigroup muss wegen Börsenturbulenzen ordentlich Federn lassen
Citigroup-CEO Michael Corbat. (Foto: Citigroup)

Citigroup-CEO Michael Corbat. (Foto: Citigroup)

New York – Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben die US-Grossbank Citigroup im ersten Quartal stark belastet. Der Überschuss sackte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar ab, wie das Institut am Freitag in New York mitteilte. Die Erträge, also die gesamten Einnahmen des Konzerns, gingen um elf Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar zurück. Damit traf die schlechte Stimmung an den Kapitalmärkten Citigroup stärker als die Konkurrenz.

Analysten hatten allerdings mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. Der Kurs der Citigroup-Aktie legte in den ersten Handelsminuten um fast 3 Prozent zu. Im vergangenen Jahr hatte die von der Finanzkrise einst schwer gebeutelte Bank den höchsten Gewinn seit fast zehn Jahren eingefahren.

Handelsgeschäft schwächelt
Das Handelsgeschäft lief angesichts der miesen Stimmung an den Kapitalmärkten zu Jahresbeginn schlecht, die Erträge der Sparte brachen um gut ein Viertel ein. Viele Unternehmen hielten sich wegen der grossen Unsicherheiten mit neuen Finanzierungsgeschäften zurück. Das traf Citigroup besonders, weil die Bank gerade im Anleihengeschäft eines der grössten Wall-Street-Häuser ist.

Mit Kosteneinsparungen konnte die Bank einen Teil des Rückgangs bei den Erlösen auffangen. Auch die Folgen der Pleitewelle in der Öl-und Gasindustrie angesichts der niedrigen Preise hielten sich in Grenzen. Zwar erhöhte die Bank die Vorsorge für faule Kredite um weitere 233 Millionen Dollar. Bedeutend verschlechtert hat sich die Lage damit nicht. Im Schlussquartal 2015 hatte die Bank noch fast 600 Millionen Dollar neu in die Vorsorge gesteckt. Insgesamt belaufen sich die Rückstellungen aktuell auf 12,7 Milliarden Dollar. Das entspricht 2,1 Prozent des gesamten Kreditvolumens.

An den Vortagen hatten bereits andere US-Banken mit geringer als befürchteten Gewinnrückgängen die Märkte überwiegend überzeugt. Bei JPMorgan war der Profit im ersten Quartal um knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5,5 Milliarden Dollar gesunken, bei Wells Fargo ging es um knapp sechs Prozent auf ebenfalls 5,5 Milliarden Dollar nach unten. Der Überschuss der Bank of America sackte um 13 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar ab. (awp/mc/upd/ps)

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