CH-Schluss: SMI verliert 1,2% auf 7753 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 1,2% auf 7753 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch deutlich im negativen Bereich beendet. Nach einem etwas festeren Start rutschte der wichtigste Index SMI schon bald ins Minus ab und baute die Verluste an Nachmittag nach der Eröffnung der US-Märkte aus, dies im Vorfeld der Handelspause am Donnerstag wegen Auffahrt. Damit geht die jüngste Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten weiter.

Am Vortag bereits hatten neben schwachen Unternehmensergebnissen vor allem Konjunkturdaten und der starke Euro das Geschehen belastet. Börsianern zufolge dominierten am Mittwoch weiter die Sorgen vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft. Aus den USA kamen derweil durchwachsene Konjunkturdaten: So hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im April überraschend deutlich aufgehellt und die US-Industrie hatte im März mehr Aufträge erhalten als erwartet. Der Arbeitsmarkt zeigte sich laut der Umfrage des privaten Instituts ADP im April aber überraschend schwach.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor zum Handelsende 1,24% auf 7’752,97 Punkte und schloss damit nahe dem Tagestief. Die SMI-Wochenbilanz vor dem Feiertag steht damit im SMI bei über -200 Punkten bzw. -2,6%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab um 1,02% auf 1’194,98 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,10% auf 8’377,01 Stellen nach. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 25 im Minus und fünf im Plus.

Dass die Nervosität an den Märkten in den vergangenen Tagen wieder deutlich gestiegen ist, zeigt sich auch am Volatilitätsbarometer VSMI, das vor allem am Dienstag markant zugelegt hatte und auch am Berichtstag wieder um rund 2% auf über 21 Punkte anstieg.

Unter den Blue Chips waren am Mittwoch die Titel des Hörgeräte-Herstellers Sonova (+4,0%) einziger klarer Gewinner. Die Übernahme des holländischen Unternehmens AudioNova sorgte hier für den Kurssprung. AudioNova ist laut Firmenangaben das grösste europäische Retailunternehmen im Bereich Hörakustik und betreibt 1’300 Geschäfte in acht Ländern. In Analystenkommentaren wurde die Übernahme grösstenteils begrüsst. Sonova erhalte dadurch die kritische Grösse im europäischen Retailgeschäft, hiess es etwa bei Vontobel.

Ansonsten hielten sich bei den 30 grössten Werten nur noch wenige Titel im Plus, und zwar Actelion (+0,3%) sowie Syngenta, Sika und Galenica (je +0,1%).

Bei den Verlierern waren UBS (-1,8%) erneut weit oben zu finden. Die Aktien der grössten Schweizer Bank litten weiter unter den am Dienstag präsentierten, schwachen Zahlen zum ersten Quartal und bauten damit die hohen Verluste vom Vortag (-7,5%) weiter aus. Im Nachgang zu den Zahlen haben nun diverse Analysten ihre Gewinnschätzungen angepasst und dabei zumeist auch ihr Kursziel gesenkt.

Die CS-Papiere (-1,5%) hielten sich lange relativ gut, büssten zum Schluss aber auch deutlich an Terrain ein. Die Bank hatte vorbörslich bekannt gegeben, im Einklang mit der Geschäftsstrategie Kredit-Assets im Wert von 1,27 Mrd USD verkauft zu haben. Ausserdem wurde publik, dass sie in den USA einen 50-Mio-USD-Vergleich wegen angeblicher Zinsmanipulationen abgeschlossen hat.

Angeführt wurde die Liste der schwächsten Werte lange von Swisscom (-1,9%). Ein Tag nach der Publikation der Erstquartalszahlen bestätigte die US-Bank Goldman Sachs die Verkaufsempfehlung für die Aktien des Telekomanbieters. Die Zahlen seien zwar solide gewesen, meinte man beim US-Institut, aber es zeige sich die Konkurrenz im Mobilfunkmarkt. Grösster Verlierer waren zum Schluss Schindler PS (-2,0%), wobei keine besonderen Gründe für den Rückgang vorhanden waren.

Keine Stütze waren auch die drei Schwergewichte, die nach anfänglichen Avancen alle im roten Bereich schlossen. Bei Novartis (-1,8%) und Roche (-1,6%) waren die Abgaben deutlich höher als bei Nestlé (-0,9%).

Grössere Verluste erlitten auch ABB (-1,3%). Die guten Zahlen von Siemens wirkten sich nicht auf den Kurs aus. Auch LafargeHolcim (-0,7%) konnten nicht von den positiven Ergebnissen des Konkurrenten HeidelbergCement profitieren, der wegen besserer Geschäfte vor allem in den USA und Grossbritannien seine Gewinnziele für das laufende Jahr erhöht hat.

Im breiten Markt gehörten u.a. New Venturetec (-10%), Air Tech (-5,1%) oder VZ (-4,7%) zu den grössten Verlierern, während Accu (+5,5%), Leclanché (+4,2%) oder Gurit (+3,3%) klar anstiegen. (awp/mc/upd/ps)

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