LGT Kommentar: Schwache Wirtschaft und niedrige Inflation

LGT Kommentar: Schwache Wirtschaft und niedrige Inflation

Vaduz – Schwaches Wachstum und niedrige Inflationsraten beschreiben das aktuelle Weltwirtschaftsumfeld wahrscheinlich am besten. Für die nahe Zukunft erwarten die Spezialisten der LGT diesbezüglich weder markante Änderungen nach oben noch nach unten. Es wird erwartet,  dass die Wirtschaftserwartungen für dieses und nächstes Jahr sowohl hinsichtlich Wachstum als auch Inflation auf wackeligen Beinen stehen und von einem erneuten Risikoaufbauwird abgesehen in der Allokation. Zudem zeichnen sich weitere leichte Adjustierungen der Erwartungen nach unten ab, was jedoch mittlerweile eher normal als überraschend wäre. Daher bleiben die LGT Anlageexperten vorerst konservativ positioniert und behalten die Untergewichtung in Aktien bei, während das festverzinsliche Segment ein leichtes Übergewicht erfährt. So ein Kommentar der LGT Global Trust in der LGT Asset Allocation Mai 2016. 

Währungen und Rohstoffpreise gehörten zu den dominantesten Einflussfaktoren auf die globalen Aktienmärkte. Die vorübergehende USD-Schwäche bis Anfang Mai, welche mit einer Erholung der Energiepreise einher ging, war ein wichtiger Katalysator für steigende Aktienkurse. Aktuell zeigt der US-Dollar Anzeichen einer Stabilisierung und wir erwarten mehr USD-Stärke in den nächsten Wochen.

Aktien: Risiken überwiegen weiterhin mögliche Kurschancen
Die Q1 2016 Berichtssaison war insgesamt eher enttäuschend. Für die USA wurde ein Gewinnrückgang von rund -7% verglichen zum Vorjahr verzeichnet, was ca. zwei Prozentpunkte über den Erwartungen lag. Wie erwartet verharrten US-Konzerne insgesamt in einer Gewinnrezession. Für Europa fielen die Q1-Ergebnisse in absoluten Zahlen etwas besser aus als in den USA. Dies mit einer enttäuschenden Umsatz-, aber dafür einer leicht besseren Gewinndynamik. Insgesamt wurden aber die Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr 2016 deutlich nach unten revidiert, so dass Europa in einem der längsten Zyklen negativer Ergebnisrevisionen verharrt, der seit 2011 andauert. Die verhaltene globale Wirtschaftsdynamik lässt auch in naher Zukunft kaum auf eine substanzielle Gewinnbeschleunigung schliessen. Uns fehlt daher weiterhin ein klarer Katalysator, der die globalen Aktienmärkte deutlich höher führen könnte. Daher bekräftigen wir unsere Ansicht, dass das Risiko-/Renditepotential unattraktiv bleibt, d.h. dass unseres Erachtens auf kurze Sicht die Risiken klar die Chancen überwiegen. An der taktischen Vermögensallokation mit einer Untergewichtung in Aktien wird festgehalten . Favorisiert werden weiterhin Aktien aus entwickelten Märkten gegenüber Entwicklungsländern, unter anderem da eine Erholung im USDollar Erstere begünstigen dürfte.

Anleihen: Globale Renditen bleiben in ihrer Handelsspanne
Das globale Bild der wesentlichsten Staatsanleihenmärkte sowie deren Verhalten blieb im letzten Monat nahezu unverändert. Während 10-jährige US-Renditen in der seit 14 Wochen etablierten Handelsspanne von 1.7%-2.0% verweilen, oszillierten Renditen
deutscher Staatspapiere zwischen 0.1% und 0.3% – beide Märkte befinden sich jedoch am unteren Ende der jeweiligen Amplitude. Gegeben des eher gemischten Ausblickes auf die Weltwirtschaftsentwicklung sind die LGT Analysten weiter von ihrer hohen Gewichtung von Investment Grade-Unternehmensanleihen überzeugt, welche einen attraktiven Renditevorteil bei gemässigtem Kreditrisiko liefert.  Der US-Dollar kann weiter erstarken, da das Gros des Rückganges inflationsbereinigter Renditen hinter uns liegen dürfte und die mitunter überhitzten Rohstoffmärkte korrigieren könnten – letzteren fehlt die fundamentale Dynamik, welche die jüngste Rallye rechtfertigen könnte. Auch wird die JPY-Übergewichtung beibehalten, nachdem über die kommenden Wochen keine übertriebene Helikopter-Geld-Verteilung seitens der Bank of Japan (BoJ) erwartet wird. (LGT/mc/cs)

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