CH-Schluss: SMI gewinnt 0,8% auf 8’230 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,8% auf 8’230 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag die Aufwärtsbewegung fortgesetzt und bereits den fünften Tag in Folge im Plus geschlossen. Unterstützung boten im Tagesverlauf auch die Ölpreise – der Preis für ein Fass der Erdölsorte Brent stieg zwischenzeitlich auf über 50 USD, fiel am späteren Nachmittag aber wieder etwas zurück. Hierzulande wurden die Indizes zudem von Avancen der Schwergewichte Nestlé und Novartis nach positiv aufgenommenen Investorenanlässen gestützt.

Insgesamt zeigen sich die Marktteilnehmer dennoch vorsichtig. In den nächsten Tagen könne es durchaus vermehrt wieder zu Gewinnmitnahmen kommen, meinte ein Beobachter. Die Märkte hätten sich bisher überraschend gut gehalten trotz der Unsicherheit um eine mögliche Leitzinserhöhung in den USA. Auch mit der näher rückenden Abstimmung über einen EU-Austritt Grossbritanniens nehme die Anspannung an den Handelsplätzen zu.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,76% höher bei 8’229,55 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,75% auf 1’251,49 und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,72% auf 8’896,46 Stellen. Von den 30 Blue Chips schlossen 27 im Plus und drei im Minus.

Deutliche Gewinne gab es für die Luxusgütertitel Richemont (+2,9%) und Swatch (+2,0%). Die Titel erholten sich damit weiter, nachdem sie noch zu Wochenbeginn nach schwachen Richemont-Jahreszahlen und unerfreulichen Schweizer Uhrenexport-Daten auf ihre jeweiligen Jahrestiefs gefallen waren. Das französische Brokerhaus Natixis blieb am Donnerstag in einer Studie bei seiner Empfehlung «Neutral» für Richemont und bekräftigt gleichzeitig die Kaufempfehlung für Swatch.

Mit klaren Avancen schlossen auch ABB (+1,6%). Unterstützung erhielten die Titel des Elektrotechnik-Konzerns von einer Branchenstudie von Barclays, in der die Analysten die ABB-Titel denjenigen der Konkurrenten Siemens und Schneider klar den Vorzug gaben. Entsprechend bekräftigten sie auch ihr Rating «Overweight». Derweil blieb das UBS-Research bei angehobenem Kursziel bei einem «Neutral»-Rating.

Klar im Plus gingen zudem die schwergewichtigen Nestlé (+1,2%) aus dem Handel. Nach einer Investorenkonferenz des Nahrungsmittelkonzerns sprachen die Investoren von einer grundsätzlich positiven Botschaft des Managements, auch wenn der Informationsgehalt eher gering ausgefallen sei. Begrüsst wurden von den Beobachtern vor allem die angekündigten zusätzlichen Sparbemühungen des Westschweizer Konzerns.

Auch bei Novartis (+0,6%) hallte der Investorenanlass der letzten Tage noch nach. Aufgrund ihrer Kommentare scheinen die Analysten etwas mehr Vertrauen in das weitere Wachstum des Pharmakonzerns gefasst zu haben. So helle sich der Ausblick für das Herzmedikament Entresto auf, das bisher die im Vorfeld geschürten Erwartungen noch nicht rechtfertigen konnte.

Neue Aussagen gab es auch zur Novartis-Beteiligung am Konkurrenten Roche (Aktien +0,2%). Das Paket könne gegebenenfalls auch ohne Aufschlag veräussert werden, erklärte der Novartis-CEO am Investorenanlass. Am Markt würde ein Paketverkauf einer Veräusserung in Tranchen bevorzugt werden, hiess es im Handel.

Uneinheitlich zeigten sich derweil die Bankenwerte, die europaweit unter Problemen eines spanischen Bankhauses litten. Klar fester gingen die Titel der Vermögensverwalterin Julius Bär (+1,3%) sowie der Grossbank UBS (+0,8%) aus dem Handel, während die CS-Titel (-0,3%) zu den wenigen Verlierern im SMI gehörten.

Am breiten Markt profitierten die Titel des Biotechunternehmens Evolva (+8,2%) von der Gewährung eines EU-Patents für die Herstellung eines Stevia-Süssstoffs durch eine neue Fermentationstechnik. Kuros Biosciences (Aktie unverändert) kündigte zudem eine Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 100:1 an. Damit sollen die Titel für Investoren attraktiver gemacht und der Handel erleichtert werden. (awp/mc/ps)

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