Hewlett-Packard übertrifft Erwartungen – Druckersparte erzielt Rekordergebnis


Der US-Computerkonzern Hewlett-Packard hat gestern Mittwoch überraschend gute Quartalszahlen vorgelegt. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel um über 10 Prozent.

Von Patrick Capponi


HP-Chefin Carly Fiorina (Foto: Keystone)
Die mit Spannung erwarteten Zahlen von Hewlett-Packard zum abgelaufenen vierten Quartal haben Analysten und Anleger positiv überrascht. Die Reaktion der Börse folgte prompt. Im nachbörslichen Handel gewann die Aktie über 10 Prozent auf 18,551 Dollar. Im Vorfeld der Zahlen kamen nicht zuletzt Zweifel an der alleinigen Führungskraft von CEO Carly Fiorina auf. Sie muss fortan ohne ihren Compaq-Kollegen Michael Capellas auskommen. Capellas geht als Vorstand zu WorldCom und wird bei HP nicht ersetzt.

Umsatz und Gewinn übertrifft ErwartungenHewlett-Packard meldete einen Umsatz von 18,0 Mrd. Dollar und einen Gewinn vor Sonderposten von 721 Mio. Dollar oder 24 Cents pro Aktie. Analysten hatten lediglich mit 17,3 Mrd. Dollar Umsatz und 22 Cents Gewinn pro Aktie gerechnet. Unter dem Strich verbuchte der Konzern einen Nettogewinn von 390 Mio. Dollar oder 13 Cents pro Aktie. Im Vorjahr hätten HP und Compaq zusammen noch einen Verlust von 505 Mio. Dollar oder 17 Cents pro Aktie erwirtschaftet.

Druckersparte mit RekordergebnisDie Umsätze haben sich in den Divisionen gegenüber dem Vorquartal wie folgt entwickelt: Imaging and Printing Group +18,2 Prozent, Personal Systems Group (PCs) +6,0, Enterprise Systems Group (Server etc.) +8,3 Prozent und HP Services +3,9 Prozent. Paradepferd von HP bleibt weiterhin die Druckersparte. Mit einem operativen Gewinn von 926 Mio. Dollar wurde ein Rekordergebnis erzielt. Nicht in allen Sparten schreibt der Konzern jedoch schwarze Zahlen. Verluste mussten im Geschäft mit PCs und Laptops und in der Division Enterprise Systems hingenommen werden. Sie fielen jedoch geringer aus, als von Analysten erwartet worden war.

Integration von Compaq läuft gutIm Mai 2002 wurde der Zusammenschluss von Hewlett-Packard und Compaq abgeschlossen. Die Integration läuft bislang über Erwarten gut. Mit 12’500 Stellenstreichungen per 31. Oktober liegt HP über dem Plan-Soll von 10’000, und auch die Kostensenkungsmassnahmen greifen. Das Ziel der Einsparungen lag bei 500 Mio. Dollar. Erreicht wurden 651 Mio. Dollar. Bis Ende des Fiskaljahres 2003 plant HP, 17’900 Stellen abzubauen.

Konsensschätzungen bestätigtFür das laufende erste Fiskalquartal hat HP die Konsensschätzungen von Wall-Street-Analysten bestätigt. Die Prognosen liegen bei 18,4 Mrd. Dollar Umsatz und bei 27 Cents Gewinn pro Aktie. In einem Interview sagte CFO Bob Wayman, dass sich die beiden Sparten Enterprise Systems und Personal Systems stabilisieren würden. Es wäre jedoch noch zu früh, um von Wachstum zu sprechen. CEO Carly Fiorina rechnet damit, dass die beiden Divisionen im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben werden. Für das kommende Weihnachtsgeschäft rechnet HP jedoch noch mit einem schwachen PC-Geschäft. Bereits die wichtige «Back-to-School»-Saison verlief nicht besonders gut.

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