Bruno Richle: «Crealogix hat sich auf interessante Nischen konzentriert»


Als eines der wenigen Unternehmen, die im Zuge des Internet-Booms an die Börse gingen, hat Crealogix den Weg gefunden und macht Gewinn. CEO Bruno Richle erläutert im Moneycab-Interview die Strategie des Softwarehauses und lobt MMS und E-Learning.

Von David Strohm

Moneycab: Crealogix hat in einem ungünstigen Marktumfeld einmal mehr positive Zahlen vorgelegt. Warum gelingt es dem Unternehmen besser zu wirtschaften als die Konkurrenz?

Bruno Richle: Zwei Gründe will ich nennen: Erstens unsere Diversifikationsstrategie unter dem Aspekt eines abgerundeten Gesamtangebotes mit den Bereichen Software-Engineering, E-Learning und Mobile Business beginnt zu greifen. Zudem ist uns gelungen im Governmentbereich Fuss zu fassen, welcher sich im Investitionsverhalten bis zu einem gewissen Grad antizyklisch zum normalen Markt verhält. Zweitens ist es uns im Projektgeschäft der integrierten Internet- und Intranetanwendungen bis anhin gelungen, uns nur bei Kunden zu engagieren, wo die Leistung und der Bedarf einer langfristigen und erfolgreichen Zusammenarbeit zählt und nicht alleine der Preis.

Sie haben für das Gesamtjahr einen höheren Umsatz in Aussicht gestellt. Wie wird sich aus heutiger Sicht die Ertragslage präsentieren?

Wir gehen heute von einer zu erwartenden EBIT-Marge zwischen 2.5 bis 4 Prozent bei einem Umsatz von rund 22 Millionen Franken aus.

Crealogix hat mit mehrere Akquisitionen im Bereich E-Learning getätigt und will damit weiter wachsen. Welche Pläne verfolgen Sie auf diesem Gebiet und wie lässt sich dort Geld verdienen?

Crealogix ist heute ein Marktleader auf diesem Gebiet in der Schweiz und will weiter wachsen. Wir sehen E-Learning nach wie vor als eine sehr interessante Nische, die für «big players» nicht die nötigen Skaleneffekte bringt.

Für ein Unternehmen in der Grösse von Crealogix jedoch sehr interessant ist, da sich unser Know how im Softwareengineering und der Webtechnologie optimal mit den über Akquisitionen zugekauften Fähigkeiten in der didaktischen Lerninhaltserstellung kombinieren lässt. So gelang uns auch, neben dem bewährten Lernprodukt Banking Today ein neues Produkt «time2Learn» für die Ausbildung im Kaufmännischen Bereich innert kürzester Frist zu lancieren und nach wenigen Wochen bereits einen Marktanteil von 30 Prozent zu erreichen. Tendenz steigend.

Ein weiteres Wachstumsfeld ist der Bereich MMS, Inhalte für die neuste Handy-Generation. Welche Strategie verfolgt Crealogix in diesem Geschäftsfeld und welche Produkte und Dienstleistungen bieten Sie an?

Wir sehen im Bereich der digitalen, mobilen Kommunikation und des Mobile-Computing einen sehr interessanten Zukunftsmarkt.
Mit unserer Technologieplattform können unsere Kunden Ihre Vertriebskanäle mit Premium-SMS und -MMS Diensten wie z.B. Abstimmungen bei Veranstaltungen, Wettbewerbe, Mobile-Infotainment, Mobile-Payment oder Meinungsumfragen via Handy erweitern.

Crealogix will künftig stärker zwischen dem Beratungs- oder Consulting-Geschäft und der eigentlichen Produktion trennen. Damit begeben Sie sich in direkte Konkurrenz zu den grossen Beratungsunternehmen. Wie grenzen Sie sich gegenüber diesen ab?

Wir haben nicht die Absicht unser Beratungsgeschäft von der Produktion zu trennen. Unsere Beratungsleistungen beziehen sich auch weiterhin auf das Lösungsgeschäft. Strategische Beratungen, wie sie die bekannten Unternehmensberatungsfirmen anbieten, ist nicht unser primäres Ziel.

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