Das Forum der Schweizer Geschichte Schwyz zeigt«Alpendüfte»


Wer denkt bei Alpendüften nicht schon an den Geruch von frischem Heu und wildem Thymian? Richtig, aber intensive Düfte kommen lange nicht mehr alle von der Natur.

Von Tanja Hess

Eine Zusammenarbeit mit GivaudanKuh.Schweizerisches Landesmuseum Zürich. (Peter Maurer)

In einer intensiven Zusammenarbeit ist eine erlebnisreiche Ausstellung zusammengekommen. Das Forum für Schweizer Geschichte hat, die über eine lange Zeit erworbenen Erfahrungen und die Kenntnisse über die Düfte der Firma Givaudan, in ihre Ausstellung der Kulturgeschichte der Alpenwelt enfliessen lassen. Was alles in einem Sponsoringkonzept, so wie in einer gelungenen Ausstellung mit viel Austausch von Wissen zusammengekommen ist, das zeigt das Museum in Schwyz.

«Alpendüfte – die Kulturgeschichte einer Landschaft»Forum der Schweizer Geschichte, Schwyz. (musee-suisse.ch)
Das Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz gehört in die Gruppe der Musée Suisse. Dies ist der Zusammenschluss von acht Museen mit nationaler Bedeutung, unter anderem dem wohl berühmtesten Museum, dem Landesmuseum in Zürich. Die Museen sind verpflichtet, die ihnen anvertraute Kunst- und Kulturgütersammlung zu erhalten und zu mehren.


Männertreu. (musee-suisse.ch)
Wissen wir noch wie Lärchen riechen? Können wir den Duft unserer Alpenwiesen erkennen? Was hat der Biber mit der Parfümerie zu tun?
Fragen, auf die das Museum in Schwyz mit einer Vielzahl von Duftproben und kulturhistorischen Erläuterungen eingeht.
Die Kulturgeschichte einer Landschaft ist ein gleichermassen vergnügliches wie lehrreiches Museumserlebnis, das unseren Duftsinn schärft und zu überraschenden Erkenntnissen führt.


CH – Heu Installation von Peter Diem. (musee-suisse.ch)
Unser Geruchssinn wurde zugunsten des Sehvermögens im Laufe der Evolution stark geschmälert.
Etwa 10’000 Gerüche können wirwahrnehmen.
Indem die Ausstellung «Alpendüfte» eine Vielzahl von Geruchseindrücken in einem gesellschaftlichen Kontext stellt, macht sie etwas bewusst: die Erfahrung und Einsicht, dass sowohl der Genuss wie auch die Neutralisierung von Gerüchen in Wechselwirkung zu sozialen Strömungen stehen. Denn Duft und Gestank sind immer Ausdruck einer zivilisatorischen Haltung.


Blüemlisalp, Videoinstallation, Peter Diem.
(musee-suisse.ch)
Durch geruchssinnliche Wahrnehmungen wird dem Publikum ein einzigartiges Besuchserlebnis geboten. Zu riechen gibt es sowohl angenehm-florale Gerüche, aber auch strenge bis ranzige Noten.
Mit Objekten aus dem Bestand des Schweizerischen Landes-
museums und drei künstlerischen Video-
installationen zu fünf Erlebnisinseln wird man durch die Ausstellung geführt.
In einem historischen Exkurs wird man von den Düften des Übersinnlichen verzaubert.


«Die Ausbeutung der Flora im Dienste der Kosmetik ist längst vorüber. Im Zeitalter der Reproduzierbarbkeit gibt es keine Gründe, auf die industrielle Bereitstellung von naturidentischen Düften zu verzichten.» Stefan Aschwanden, Direktor des Forums für Schweizer Geschichte


Duftende HandschuheDüfte in der Flasche. (mc)
Und dann weht in den Ausstellungsräumen der Duft der feinen Gesellschaft. Das Ende des 18. Jahrhunderts, ist die Epoche der Desodorisierung der Städte. Ein Boudoir spiegelt die neue grossbürgerliche Welt. Man bewegt sich im Duft der Blumenwässerchen, der Noblesse, welche sich gerade oft durch den Duft manifestierte. Das aufstrebende Bürgertum sehnt sich nach hehren Landschaften mit frischer Bergluft und herrlichen Alpenblumen. Duftenden Handschuhe, Parfüms aus der Zeit sowie Parfümflakons aus der einzigartigen Sammlung der Familie Givaudan in Paris zeigen diese neue Welt und eröffnen in diesem Zusammenhang eine neue historische Perspektive auf die raue Alpenwelt mit den intensiven Düften.

Die natürlichen DüfteAugenweide, Installation Peter Diem. (musee-suisse.ch)
Neben dieser Leichtigkeit des Seins, wird der harte Alltag der Bergler gezeigt. Weiter führt der Duftpfad zur Sommerfrische im Fin de Siècle. Mondäne Grandhotels, Sanatorien und Molkenkurhäuser versprechen den Zivilisationsmüden und Lungenkranken würzige Bergluft und heilsame Stallgerüche. Es ist die Zeit des Botanisierens und des beschaulichen Promenierens, in der Alpendüfte von ganzen Bevölkerungsschichten erstmals bewusst wahrgenommen werden.
Nach dieser Beschaulichkeit folgt eine Insel der Konsumgesellschaft.
Markenartikel, mit Aromen und Duftnoten der Alpenflora versetzt, schaffen Wohlbefinden oder Illusionen.

Dr. Roman Kaiser, Parfumeur von Givaudan, hat dutzende von Alpendüften naturidentisch rekonstituiert.
Man sei gespannt auf ein duftreiches Erlebnis.

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Immer der Nase nach! 
Auf dem Weg der Schweiz
 Eine der zwanzig Duftboxen. (Schweizerisches Landesmuseum)
Den Weg der Schweiz kennen wir noch vom 700 Jahre Jubiläum der Eidgenossenschaft.
Brunnen – Flüelen -Seelisberg – Rütli.
Jetzt führ uns aber nicht mehr die Geschichte allein rund um den Urnersee, jetzt begleiten uns zwanzig Duftquellen. Davon sind zehn Duftboxen und bei den weiteren zehn Duftquellen handelt es sich um natürliche Quellen.
Gleichzeitig erfährt man auf der Wanderung mehr über die Urschweiz, die Alpwirtschaft, den Passhandel, das Essen, über historische Machtverhältnisse, Naturgewalten und Magie.
Alles was man dazu braucht ist eine «Duftkarte». Diese gibts bei den Tourismusbüros oder in den Duftboxen.
Informationen 
«Alpendüfte»
 
Eine Ausstellung mit der Unterstützung der Givaudan SA.


Forum der Schweizer Geschichte
Hofmatt
Postfach 140
6431 Schwyz

Tel. ++41-(0)41 819 60 11
Fax ++41-(0)41 819 60 10
[email protected]

Öffnungszeiten:
Di – So 10 – 17 Uhr
Ausstellung bis 26. Oktober 2003

Erwachsene Fr. 8.-
Reduziert: Fr. 6.-
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei

Führungen: Fr. 107.60 / Stunde und Gruppe, exkl. Eintritte.
Die acht Museen 
Musée Suisse Gruppe
 Schloss Wildegg. (Landesmuseum)

Schweizerisches Landesmuseum
Schloss Prangins
Schweizerisches Zollmuseum
Forum der Schweizer Geschichte
Museum für Musikautomaten
Schloss Wildegg
Museum Bärengasse
Zunfthaus zur Meisen


Givaudans Experte 
Düfte aus dem Regenwald
 
Der Duft-experte Roman Kaiservon Givaudan geht immer mal wieder in ferne Länder oder auch in die Alpen, um neue Düfte zu sammeln. Dabei nimmt er nichts anderes heim, als eine Kugel voll Luft.
«Der Regenwald auf der Masoala-Halbinsel in Madagskar schenkte uns achzig interessante neue Düfte von Blumen, Früchten, Hölzern, Blättern oder Harzen, die inzwischen untersucht worden sind. Viele wurden rekonstituiert und bilden nun eine grosse Quelle der Stimulation und Motivation bei der Kreation verschiedenster Riechstoffe und Aromen.»
Roman Kaiser hat massgeblich, als Experte für Düfte, an der Ausstellung mitgearbeitet.

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