Helvetic: Eine neue Schweizer Airline hebt ab


«Just Fly», so lautet der Slogan der neuen Schweizer Fluggesellschaft Helvetic. Das Businesskonzept tönt einfach: Kein Overhead, ein einziger Flugzeugtyp, Verbindungen in die europäischen Destinationen und vor allem: ein Preis für alle Flüge.

Von Lukas Schweizer


Die Helvetic-Fokker: Über Geschmack lässt sich streiten. (helvetic.com)
Entstanden ist Helvetic aus der Odette Airways, einer Mini-Fluggesellschaft, die mit einer einzigen MD-83 jährlich 120’000 Passagiere vor allem nach Pristina flog. Jetzt wurde die «Flotte» ausgebaut. Ab dem 28. November fliegt die jüngste Schweizer Airline mit einer Fokker 100 täglich nach Wien und Brüssel. Im Januar 2004 kommt eine zweite Maschine des gleichen Typs dazu und bis im Oktober 2004 sollen es 11 Flugzeuge sein.


Fokker günstig geleast
Laut VR-Präsident Peter Blum hat Helvetic bei der Flugzeugbeschaffung ein echtes Schnäppchen gemacht. «Wir können die Fokker zu einem sehr günstigen Preis von den American Airlines leasen», sagte er an der Medienkonferenz.


Überall hin für 99 Euro
Als Schnäppchen für den Kunden bezeichnet das Management auch den Ticketpreis. «Kein Saisonzuschlag, kein Wochenendtarif, jeder Flug nur 99 Euro», heisst es. Hinzu kommen noch die Flughafengebühren und Zusatz-Services. Ausserdem ist jeder elfte Flug ein Geschenk des Unternehmens. Die Tarife sind zwar einfach und transparent. Die Frage, ob sie denn auch gerecht seien, da die Destinationen ja unterschiedlich weit von Zürich weg sind, wollte CEO Peter Pfister nur ausweichend beantworten. Ziel: 25 Destinationen
Nicht nur die Flotte, sondern auch das Destinationsangebot soll sukzessive ausgebaut werden. Die Günstig-Fluggesellschaft konzentriert sich dabei auf zwei Gebiete. Einmal die Tagesrand-Verbindungen in die europäischen Monopolen (Start mit Wien und Brüssel). Daneben Freizeitziele, ebenfalls in Europa, vorerst in Spanien (Alicante, Valencia, Palma de Mallorca, Malaga). Im Visier hat Helvetic sowohl Destinationen mit grosser Nachfrage, die zu wenig abgedeckt sind, als auch schlecht oder zu teuer bediente Reiseziele. Im Vollausbau sollen 25 Destinationen angeflogen werden. Wichtig ist den Betreibern, dass sie nur die zentralen Flughäfen anfliegen und nicht wie viele Billig-Airlines irgendwo weit ausserhalb der Stadt landen. «Bei uns kommen nicht noch horrende Kosten für die Taxifahrt ins Zentrum dazu», betont CEO Pfister.Welche Destinationen allerdings auf Wien und Brüssel folgen, konnte Peter Pfister noch nicht sagen. London komme wohl nicht gerade in Frage, da die Slots in Heathrow schwierig zu bekommen und sehr teuer sind. Und deutsche Städte werden vorerst auch nicht angeflogen. «Der deutsche Markt ist ein Haifischteich voller Piranhas», sagte Päsident Blum, «da müssen wir nicht mitmischen.»Bei der Farbwahl daneben gegriffen
Finanziert wir Helvetic durch Odette Airways, die Leasing Firma der Flugzeugflotte und durch private Investoren. Unter ihnen figurieren VR-Präsident Peter Blum, Verwaltungsrat Wilfried Koeck und CEO Peter Pfister.Die an der Präsentation anwesenden Aviatikexperten waren sich einig, dass das Konzept gut und viel versprechend töne. Nur am magentafarbenen Anstrich der Flugzeuge konnte niemand wirklich Gefallen finden.Lukas Schweizer (swisscontent)

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