WEF 2007: Gewerkschaften beklagen Frustration des Mittelstandes

«Globalisierung funktioniert für breite Massen immer weniger», erklärte Sharan Brown vom australischen Rat der Gewerkschaften am Donnerstag vor den Medien in Davos. Mehrere Gewerkschafter betonten, dass die Ungleichgewichte nicht nur ein soziales Problem seien, sondern die Wirtschaftsentwicklung bedrohten.

Transparenz bei Hedge-Fonds nicht gewährleistet
Philip Jennings, Generalsekretär der weltweiten Gewerkschaft UNI Global Union, rief dazu auf, Hedge-Fonds zu regulieren. Die Transparenz sei hier nicht gewährleistet und undurchsichtige Finanzgeschäfte führten zwangsläufig zu Interessenskollisionen. Brown warnte davor, zum «Finanz-Wahnsinn der Achtziger Jahre» zurückzukehren. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Mittwochabend angekündigt, die Hedge-Fonds stärker unter die Lupe nehmen zu wollen.


Menschen statt Profile wieder ins Zentrum der Wirtschaftsdebatten rücken
Gemäss Brown seien die Gewerkschafter sehr skeptisch nach Davos gereist: Die für sie zentralen Themen der sozialen Ungleichheit, des Unbehagens im Mittelstand und des Raubbaus an der Natur hätten im Programm wenig Platz gehabt. Die ersten Tage in Davos hätten jedoch gezeigt, dass es Wirtschaftsführer gebe, die 2007 über soziale und ökologische Fragen diskutieren wollten. «Vielleicht wird es bis zum Schluss ein wirklich gutes Forum», sagte Brown. Die internationale Gewerkschaftsbewegung hat eben erst am Weltsozialforum in Nairobi eine Allianz für ihre Kampagne «Würdiges Arbeit – würdiges Leben» geschmiedet. Ziel ist es, Menschen statt Profite wieder ins Zentrum der Wirtschaftsdebatten zu rücken. (awp/mc/ar)

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