CH-Schluss: Abwärtstrend gebremst

Nach einem schwachen Start lösten sich die Indizes gegen Mittag von den Tiefstpunkten, wurden zwischenzeitlich von den US Konjunkturdaten wieder etwas gedrückt und profitierten schliesslich gegen Handelsende von den freundlichen US-Märkten.


Die Situation habe sich beruhigt, nachdem sich die Börse in Schanghai wieder erholt hatte, hiess es am Markt. Einige Stimmen sprachen von einer ‹gesunden› Korrektur, fundamental betrachtet seien die Märkte in einer guten Verfassung. Eine weitere Verkaufswelle könne aber nicht ausgeschlossen werden, wurde auch gewarnt.


Bis Börsenschluss ging der SMI 1,35% oder 120,10 Punkte zurück auf 8’789,70 Punkte, das Tagestief (und gleichzeitig Jahrestief) lag bei 8’703,83 Stellen. Gleichzeitig notierte der breitere SPI 1,19% tiefer auf 6’974,44 Zählern.


Dem Abwärtssog entzogen sich nur wenige Titel, darunter Synthes (+2,0% auf 152,60 CHF) und Nobel Biocare (+1,8% auf 404,50 CHF). Synthes dürften Vorschusslorbeeren im Vorfeld der morgigen Ergebnispublikation zukommen, hiess es. Bei Nobel Biocare verwiesen Händler auf angelsächsische Adressen, die sich nach dem Kursrückschlag mit Titeln eindeckten.


Holcim (-0,9% auf 121,10 CHF) rutschten dagegen ins Minus. Mit dem vorgelegten Zahlenset wurden die Markterwartungen zwar klar übertroffen, teilweise hatten Marktteilnehmer aber auf einen besseren Ausblick gehofft. Zu den grössten Verlierern gehörten aber allen voran Julius Bär (-3,8% auf 154,10 CHF), Lonza (-3,7% auf 108,50 CHF) und CS (-3,0% auf 84,50 CHF). Auch Nestlé (-2,3% auf 454,00 CHF) konnten nicht von der Ratingerhöhung auf ‹Buy› durch die Citigroup profitieren. Etwas Gegensteuer gaben die defensiven Roche (-0,3% auf 217,40 CHF), während Novartis (-1,5% auf 67,85 CHF) leicht schwächer als der Gesamtmarkt aus dem Handel gingen.


Am breiten Markt standen Converium (-1,2%) im Zentrum des Interesses. Der Rückversicherer hatte mit den Zahlen 2006 die Erwartungen übertroffen. Im Fokus stehe allerdings weiterhin der Übernahmeversuch des französischen Rückversicherers Scor, hiess es. Converium bekräftigte ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Übernahmeangebot. Zudem lägen derzeit keine formellen Angebote von weiteren Parteien vor.


Spitzenreiter im SPI waren Temenos (+16,4%), die von den Jahreszahlen beflügelt wurden. Doch nicht nur die Ergebnisse, sondern auch der erhöhte Ausblick und eine vielversprechende Partnerschaft in den USA versetzten die Anleger in Kauflaune. Zudem veröffentlichte Merrill Lynch eine äusserst positive Studie.


Card Guard (-4,2%) reagierten dagegen mit deutlichen Abgaben auf die vorgelegten Jahreszahlen. Und EFG International (-3,2%) drehten im Handelsverlauf ins Minus. Die Resultate lagen insgesamt im Rahmen der Erwartungen. (awp/mc/pg)

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