CH-Schluss: SMI rutscht in die Verlustzone – Schwergewichte belasten

Am Morgen hatte sich der SMI von den mit Blick auf die Kreditkrise beruhigenden Worten des US-Notenbankpräsidenten Ben Bernanke sowie von US-Präsident Bush an die Marke von 8’940 Punkte herangetastet. In der zweiten Handelshälfte bröckelten diese Gewinne jedoch mangels Anschlusskäufen kontinuierlich ab.


Allerdings verlief der Handel mit geringen Volumen in ruhigen Bahnen. Händler sprachen sogar von der ‹totalen Ruhe› am Markt. Da die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen blieben, fehlte es an Impulsen. Während sich in der Schweiz die Finanzwerte etwas erholen konnten, drückten die Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche auf die Stimmung.


Bis Börsenschluss büsste der SMI allerdings nur 0,04% oder 3,66 Stellen auf 8’877,80 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende SLI gewann dagegen mit +0,05% auf 1’346,24 Stellen etwas dazu und der SPI lag +0,02% oder 1,79 Zähler auf 7’233,24 Punkte ein.


Bei den Bluechips waren Unternehmensnachrichten Mangelware. Die schwergewichtigen Novartis (-0,2% auf 63,60 CHF), Roche GS (-0,1% auf 209,90 CHF) und Nestlé (-0,4% auf 523,50 CHF) haben mit ihren Abgaben den SMI in die Verlustzone geführt. Novartis konnten somit von den positiven Studienresultaten zum Blutdruckmedikament Rasilez/Tekturna nicht genügend profitieren.


Die deutlichsten Abgaben verzeichneten Holcim (-1,1% auf 129,20 CHF) und ABB (-0,7% auf 29,50 CHF). Allerdings hatten beide Titel in den letzten Handelstagen stark zugelegt. Ausserdem dürften sich die Anleger bei ABB mit Blick auf das am Mittwoch anstehende Strategie-Update positionieren.


Swisscom verloren 0,5% auf 422,50 CHF. Der Telekomkonzern hat seine Roaming-Tarife für die EU deutlich gesenkt und muss ab 2008 mit einer Umsatzeinbusse von über 50 Mio CHF rechnen.


Als wichtige Stütze für den Markt erwiesen sich die Finanzwerte. So sind CS um 0,6% auf 79,45 CHF, Bâloise um 1,0% auf 111,80 CHF, ZFS um 0,8% auf 348,50 CHF oder Swiss Re um 0,9% auf 102,60 CHF angestiegen. Swiss Life schlossen um 0,6% auf 288,50 CHF fester. Der Lebensversicherer wird morgen Dienstag die Zahlen für das erste Halbjahr vorlegen. Die Konkurrentin Bâloise folgt dann am Donnerstag und im breiten Markt wird Helvetia (+0,7%) am Freitag über das erste Halbjahr berichten.


Im SLI gewannen Actelion am Ende 2,6% auf 68,75 CHF dazu. Das Biotechnologieunternehmen hat am Montag mit einer ganzen Reihe positiver Studiendaten aufgewartet. So könnte sich beispielsweise Almorexant zu einem bedeutenden oder gar zum Standardmittel bei Schlafstörungen entwickeln, hiess es bei Analysten. Damit könnte Actelion in absehbarer Zeit seine starke Abhängigkeit von seinem Hauptprodukt Tracleer mindern.


Im breiten Markt schlosssen Dufry mit einem Plus von 0,4%. Das Reisedetailhandelsunternehmen hatte mit Halbjahreszahlen die Erwartungen des Marktes erfüllt. Analysten hoben vor allem das starke organische Wachstum hervor.


Newron gewannen nach Zahlen gar 3,2% dazu. Der Reinverlust konnte mehr als halbiert werden und bis Ende 2007 geht das italienische Pharmaunternehmen davon aus, weitere Meilensteine zu erreichen. (awp/mc/gh)

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