CH-Schluss: Deutlich fester – technische Erholung

Nachdem Bankenaktien im Zuge der US-Subprime-Krise besonders stark unter Druck geraten waren, konnte der Sektor wieder stärker Boden gut machen. Trotzdem blieben die meisten Akteure aber eher vorsichtig. Der US-Immobilienmarkt sei weiter in Krise, lautete die Warnung.


Wirkungslos verpuffte die mit hoher Spannung erwartete Rede des Fed-Chairmans Ben Bernanke am Nachmittag: Er verzichtete darauf, Aussagen zur Geldpolitik oder den Wirtschaftsaussichten zu machen.


Der SMI schloss um 17.30 Uhr 104,68 Punkte oder 1,22% höher auf 8’717,16 Einheiten. Der Swiss Leader Index (SLI) avancierte um 1,2% auf 1’316,14 Punkte und der breitere Swiss Performance Index (SPI) um 1,14% auf 7’089,28 Punkte.


Stark tendierten nach den jüngsten Rückschlägen die Finanzwerte: Julius Bär gewannen 3% auf 77,80 CHF, CS 1,1% auf 76,80 CHF und UBS 1% auf 61,35 CHF.


ZFS legten 1,3% auf 342 CHF zu. Der Versicherer hat heute Schadenschätzungen für die Unwetter vom Juli in Grossbritannien veröffentlicht. Bâloise (+1,8% auf 113 CHF) profitierten nach den guten Zahlen von letzter Woche von Anschlusskäufen.


Syngenta rückten um 2,2% auf 234,90 CHF vor. Am morgigen Mittwoch wird das US-Landwirtschaftsministerium ihre Schätzungen zu den weltweiten Getreideanbauflächen präsentieren. Nach einem starken Halbjahr auf der Nordhalbkugel erhoffe man sich nun auch stark ausgeweitete Anbauflächen auf der südlichen Hemisphäre, sagten Kenner.


Wenig Beliebtheit erfreuten sich hingegen die Aktien der Branchenkollegen Ciba (-0,3% auf 61,65 CHF) und Clariant (gehalten bei 15,25 CHF). Hier hätten Kennern zufolge der steigende Ölpreis eine wichtige Rolle gespielt. Die beiden Titel weisen die schwächste Jahresperformance im SMI aus.


Novartis (+1,8% auf 64,05 CHF) stützten den SMI massgeblich. Der Pharmakonzern wird morgen Mittwoch den Investoren einen Update über die Pipeline und die weiteren Unternehmenspläne geben. Analysten erhoffen sich nach vielen Rückschlägen endlich wieder einmal Aufwind für den Titel.


Im breiten Markt legten Meyer Burger nach Halbjahreszahlen und einer kleinen Berg- und Talfahrt 3,9% zu. Das Unternehmen hatte insbesondere als Folge hoher Vorleistungen mit dem zum Halbjahr ausgewiesenen EBIT und Reingewinn die Erwartungen der Analysten verfehlt, doch die Führungsspitze hat sich im Laufe des Morgens vor den Medien optimistisch auch für 2008 geäussert.


Jelmoli I gewannen nach Halbjahreszahlen 2,5% und Swiss Prime Site 3,9%.


Die Namenaktien der St. Galler Kantonalbank waren am Berichtstag vorübergehend vom Börsenhandel suspendiert: Die Bank kommunizierte wie erwartet den Abgang ihres CEO Urs Rüegsegger, der zur Finanzplatz-Holding wechselt. Nach der Handelsaufnahme reduzierten die Titel ihren Verlust auf 0,3%. (awp/mc/gh)

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