EU-Schluss: Fest – Unternehmensnachrichten, US-Vorgaben

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 1,47 Prozent auf 4.197,35 Punkte. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, stieg um 1,75 Prozent auf 3.720,06 Zähler. Für den Euronext 100 ging es um 1,50 Prozent auf 979,86 Punkte nach oben. In Paris kletterte der CAC 40 um 1,72 Prozent auf 5.478,94 Zähler. Der FTSE 100 schloss gestützt auf hohe Kursgewinne bei Banken und Rohstofftiteln sogar 2,39 Prozent höher bei 6.280,70 Punkten.


In Paris fragten Anleger die Titel von Alstom am meisten nach. Die Aktien sprangen um 6,47 Prozent auf 136,06 Euro an. Händler verwiesen auf einen Bericht der französischen Zeitung «Les Echo», wonach die mit einer Regierungsstudie beauftragten Firmen HSBC und McKinsey eine Fusion des Verkehrs- und Energietechnikkonzerns mit dem französischen Atomkonzern Areva sowie Bouygues untersuchten. «Der Transformationsprozess bei Areva startet nun und könnte zu einem grösseren und einflussreicheren Unternehmen führen», schrieben die Analysten von Kepler Equities. Areva-Papiere legten um 2,62 Prozent auf 701,92 Euro zu, und Titel von Bouygues gewannen 3,41 Prozent auf 57,05 Euro.


Die Aktie von Renault gewann 3,84 Prozent auf 92,80 Euro und war damit auch der am meisten gefragte Wert im EuroStoxx 50. Der französische Autohersteller arbeitet an einem 3.000 Dollar teuren Auto für die boomenden Märkte der Schwellenländer. «Es ist möglich, ein profitables Auto zu diesem Preis zu bauen. Wir wissen aber noch nicht, wie man es macht», sagte Renault-Chef Carlos Ghosn auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt.


ArcelorMittal-Papiere verteuerten sich um 3,35 Prozent auf 46,64 Euro. Der weltgrösste Stahlkonzern will seine Stahlproduktion bis zum Jahr 2012 um 20 Prozent auf 131 Millionen Tonnen steigern. Die weltweite Nachfrage nach Stahl bleibe «lebhaft», sagte Firmenchef Lakshmi Mittal nach Angaben des Unternehmens vom Dienstag bei einer Veranstaltung für Investoren in Paris.


In Stockholm rückten Titel von Ericsson um 5,39 Prozent auf 25,80 schwedische Kronen vor. Der Telekomausrüster hat sich zufrieden mit der Entwicklung des laufenden Quartals gezeigt. Er erwarte ein «gutes Quartal», sagte Vorstandschef Carl-Henric Svanberg. Grund seien einige Grossprojekte, die sich nun bemerkbar machten.


Umstufungen sorgten ebenfalls für Bewegung. So hat Merrill Lynch die Einschätzung für die Aktien des niederländischen Telekommunikationskonzerns KPN von «Neutral» auf «Buy» erhöht. Die Orange-Transaktion, die wohl im zweiten Halbjahr abgeschlossen werde, ermögliche angesichts der verringerten Zahl an Marktteilnehmern eine Verbesserung der Margen, schrieb Analyst Jesus Romero in einer aktuellen Studie. Darüber hinaus werde die Tochter E-Plus in Deutschland voraussichtlich von steigenden Umsätzen profitieren. KPN-Titel kletterten an der Spitze des Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) um 4,37 Prozent auf 11,93 Euro. TomTom sprangen in Amsterdam um 6,30 Prozent auf 53,15 Euro an. Der Hersteller von Navigationsgeräten wird Zulieferer für die neueste Yaris-Baureihe von Toyota.


Im Londoner «Footsie» gaben DSG International indes als einziger Verlierer um 0,20 Prozent auf 146,90 Euro nach. Morgan Stanley senkte die Bewertung für den Elektronik-Einzelhandelskonzern von «Equal-weight» auf «Underweight». Das Kursziel wurde von 155 auf 135 Pence zurückgenommen. Zur Begründung hiess es, die Probleme bei DSG seien grösser als von den Marktteilnehmern bislang eingeschätzt. Es sei eine radikale Kur notwendig, um das Unternehmen langfristig wieder auf gesunde Beine zu stellen.


Next gewannen dagegen nach Veröffentlichung des Halbjahresberichts 4,25 Prozent auf 1.940 Pence. Der Einzelhändler übertraf mit dem Vorsteuergewinn in den ersten sechs Monaten die Analystenerwartungen. Die UBS bestätigte in einer ersten Reaktion ihre Kaufempfehlung beim Ziel von 2.225 Pence. Die Experten von Seymour Pierce hoben ihre Einstufung gar von «Outperform» auf «Buy». Next sei einer der günstigsten Titel im Sektor, hiess es. Daneben waren unter den grössten Gewinnern insbesondere Banken und Rohstoffwerte zu finden. (awp/mc/gh)

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