Swiss Re: Mögliche Erdbeben-Schäden Chinas kaum versichert

Swiss-Re-Experte Tony Bainbridge sagte am Dienstag in Shanghai, schätzungsweise sei nur knapp ein Prozent von möglichen Schäden von 90 Milliarden US-Dollar (65,2 Milliarden Euro) versichert. Bainbridge erinnerte vor österreichischen Journalisten an das schwere Erdbeben vom 28. Juli 1976 in China, das mehr als 240.000 Todesopfer gefordert hat. Nach heutiger Grössenordnung hätten die damaligen Asset-Schäden 32 Milliarden Dollar (23,2 Milliarden Euro) betragen.


Seismisches Bedrohungspotenzial in China
Kevin Bogardus von Benfield Ltd. verwies auf das seismische Bedrohungspotenzial in China: Rund 80 Prozent des Landes bzw. 60 Prozent der grossen Städte und 70 Prozent der urbanen Gebiete mit mehr als einer Million Einwohner würden in Erdbebenzonen liegen. Doch auch das Überschwemmungsrisiko sei bekanntlich immens: Über 85 Prozent der 1,3 Milliarden Menschen im einwohnerreichsten Land der Erde konzentrieren sich auf Schwemmlandebenen oder Becken entlang von Flussläufen, die ein Drittel der Staatsfläche ausmachen.


Assekuranz-Markt in China extrem unterentwickelt
Der Assekuranz-Markt des Landes ist noch extrem unterentwickelt: Nicht einmal 4 Prozent der Chinesen haben bisher eine Versicherung. Bis zum Jahr 2015 dürfte die Branche jährlich um 15 Prozent wachsen, schätzt die nationale Aufsichtsbehörde, schon in 10 Jahren könnte das Land der viertgrösste Versicherungsmarkt der Welt sein.


Versicherungsmarkt etwa 80 Milliarden US-Dollar
2006 war Chinas Versicherungsmarkt etwa 80 Milliarden US-Dollar (derzeit 58,4 Milliarden Euro) Prämienvolumen schwer, davon 60 Milliarden in Leben und 20 Milliarden in Nicht-Leben. Bei der Versicherungsprämie pro Kopf und Jahr lag China mit 46 Dollar (2005) noch weit abgeschlagen, davon 31 Dollar in Leben; in den USA waren es damals vergleichsweise 3.875 Dollar, davon 1.753 Dollar in Leben, so Benfield Limited. (awp/mc/gh)

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