EU-Schluss: Gut behauptet – Telekomtitel gefragt

Daneben hätten Kursgewinne im Telekomsektor nach einer positiven Studie sowie die vom Rekordhoch im Rohöl profitierenden Ölwerte den Markt vorangebracht, hiess es. Einer Fondsmanagerin zufolge seien bei ruhiger Nachrichtenlage vor allem Umschichtungen in defensivere Sektoren en vogue, denen in einem möglichen Wirtschaftsabschwung höhere Widerstandskraft zugetraut werde.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,32 Prozent auf 4.210,69 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 0,22 Prozent auf 3.728,31 Zähler vor. Der FTSE 100 stieg um 0,41 Prozent auf 6.306,20 Zähler vor. Der Euronext 100 verbesserte sich um 0,40 Prozent auf 983,82 Punkte. In Paris kletterte der CAC 40 um 0,53 Prozent auf 5.508,01 Punkte.


In Paris setzten sich Bouygues mit plus 4,21 Prozent auf 59,45 Euro an die Spitze des CAC-40. Händler verwiesen auf anhaltende Spekulationen um die Umstrukturierung im französischen Energiesektor als Begründung. Am Vortag hatte es in einem Zeitungsbericht geheissen, dass die mit einer Regierungsstudie beauftragten Firmen HSBC und McKinsey eine Fusion des Verkehrs- und Energietechnikkonzerns Alstom mit dem französischen Atomkonzern Areva sowie Boygues untersuchten. Alstom gaben mit minus 0,49 Prozent auf 135,40 Euro einen Teil der deutlichen Vortagesgewinne ab. Areva veränderten sich mit einem Aufschlag von 0,01 Prozent kaum und gingen mit 702,01 Euro aus dem Handel.


L’Oreal stiegen um 2,33 Prozent auf 86,92 Euro und gehörten damit zugleich zu den am stärksten nachgefragten Titeln im EuroStoxx 50. Es gebe erneut Spekulationen um ein Gebot des Kosmetikkonzerns für den Wettbewerber Clarins. Die Veröffentlichung des Halbjahresberichts von Clarins am Donnerstag und mögliche Aussagen von Unternehmensverantwortlichen zum Thema, giesse Öl ins Feuer, kommentierte ein Börsianer. Clarins-Papiere zogen um 8,26 Prozent auf 60,00 Euro an.


Telekomtitel gehörten nach positiven Studien verschiedener Investmentbanken ebenfalls zu den Gewinnern. Den Experten von JP Morgan zufolge dürften mögliche Konsolidierungen im Sektor und der Fokus der Unternehmen auf die Steigerung des Aktienkurses die Notierungen antreiben. So gewannen Aktien der Vodafone Group 1,90 Prozent auf 166,10 Pence, und Papiere der spanischen Telefonica verteuerten sich an der Spitze des EuroStoxx 50 um 2,42 Prozent und schlossen am Tageshoch von 18,62 Euro.


Titel von Fluggesellschaften gerieten dagegen mit einer negativen Studie von Morgan Stanley teilweise unter Druck. Die Umsätze europäischer Fluggesellschaften dürften sich im Jahr 2008 abschwächen, schrieb Analystin Penelope Butcher in einer Studie vom Mittwoch. Sie beurteilt den Airline-Sektor weiterhin verhalten und hält die Ertragsdynamik für den entscheidenden Kurstreiber. So hat die Investmentbank die Einschätzung für die Aktien von Air France-KLM von «Overweight» auf «Equal-Weight» zurückgenommen. Aktien des Luftfahrtunternehmens verloren 3,35 Prozent auf 26,80 Euro. Papiere von British Airways verbilligten sich um 0,88 Prozent auf 396,50 Pence. Morgan Stanley senkte das Ziel für die Anteile von 500 auf 450 Pence und bestätige die Bewertung «Equal-Weight».


Aktien von Ryanair legten hingegen um 1,25 Prozent auf 5.245 Pence zu. Die Deutsche Bank hat die Einschätzung für die Papiere der Fluggesellschaft von «Hold» auf «Buy» erhöht.


EADS verloren an der Börse in Paris 1,60 Prozent auf 20,31 Euro. Der geplante Verkauf von Airbus-Werken in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien führt einem Bericht der «Financial Times Deutschland» zufolge möglicherweise doch nicht zu verschiedenen Übernahmelösungen in den einzelnen Ländern. Darüber hinaus beginnt vor dem Landgericht München I der dritte Strafprozess um die Korruptionsaffäre bei dem Luft- und Raumfahrtkonzern.


In London gewannen BAE Systems an der «Footsie»-Spitze 3,18 Prozent auf 478,25 Pence. Das britische Rüstungsunternehmen steht in exklusiven Verhandlungen mit der amerikanischen Armee über die Lieferung von 10.000 Lastwagen. Anteile von Home Retail verteuerten sich um 2,50 Prozent auf 410,75 Pence. Händler begründeten den Kursanstieg mit dem moderaten Umsatzwachstum bei der Versandsparte Argos. Analysten beurteilten das Zahlenwerk jedoch gemischt und verwiesen auf Umsatzrückgänge bei dem zur Home-Retail-Holding gehörenden Einzelhandelsunternehmen Homebase. Grösste Verlierer waren Legal & General mit minus 2,27 Prozent auf 133,40 Pence. (awp/mc/pg)

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