Gewerkschaft Unia füllt Streikkasse – Appell an Baumeister

Der bestehende Landesmantelvertrag (LMV) ist auf Ende Monat gekündigt, ab 1. Oktober gibt es damit keine verbindlichen Mindestarbeitsbedingungen mehr. Laut Unia werden Lohn- und Sozialdumping die Folge sein. Der Zentralvorstand hat deshalb am Donnerstag einstimmig und ohne Enthaltungen beschlossen, die Streikkasse zu deblockieren.

Baumeisterverband solle Hand für Einigung bieten
Gleichzeitig forderte die Unia den Baumeisterverband auf, Hand für eine Einigung zu bieten. Am Dienstag tagen die Delegierten des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV) in Bern an einer ausserordentlichen Versammlung. Offenbar wolle der Baumeisterverband so noch vor den geplanten Verhandlungen im Oktober vollendete Tatsachen zu schaffen und die Sozialpartnerschaft auf dem Bau aushebeln, schreibt Unia. «Die Bauarbeiter werden aber kein Diktat der Baumeister akzeptieren, und die Gewerkschaft Unia wird sie in ihrem Kampf zur Verteidigung des LMV unterstützten», heisst es weiter.

«Auf harte Auseinandersetzungen vorbereitet»
Es sei zu hoffen, dass der Baumeisterverband bald einen neuen LMV anbiete. «Wenn es aber sein muss und die Baumeister nicht Hand zu einer Lösung bieten wollen, sind wir auf eine harte Auseinandersetzung vorbereitet», hielt Hansueli Scheidegger, Mitglied der Geschäftsleitung von Unia, fest. Der Baumeisterverband hatten den LMV für das Bauhauptgewerbe im vergangenen Mai einseitig gekündigt. Der LMV ist einer der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge, der seit 70 Jahren besteht. Temporärfirmen haben bereits angekündigt, dass sie die Löhne ab dem 1. Oktober senken werden, ausländische Firmen werden laut Unia folgen und die Schweizer Baufirmen unter Druck geraten.

Unia könne sich die Aktion leisten
Die immer noch Verluste schreibende Unia könne sich die Millionen-Aktion leisten. Die finanzielle Konsolidierung verlaufe plangemäss, im kommenden Jahr werde die Gewerkschaft aller Voraussicht nach eine ausgeglichene Rechnung erreichen. (awp/mc/ar)

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