US-Eröffnung: Gewinne – Arbeitsmarktzahlen besser als erwartet

Wegen der am Freitag letzter Woche überraschend schlecht ausgefallenen monatlichen US-Arbeitsmarktzahlen richteten die Börsianer ihren Blick auch auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die ansonsten weniger im Fokus des Interesses stünden. Händler werteten positiv, dass die Anträge in der abgelaufenen Woche schwächer als erwartet gestiegen sind. Die Zahl kletterte um 4.000 auf 319.000. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Anstieg von den zunächst gemeldeten 318.000 Anträgen in der Vorwoche auf 325.000 Anträge gerechnet.

Der Dow Jones Industrial rückte um 0,66 Prozent auf 13.379,20 Punkte vor. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,58 Prozent auf 1.480,08 Zähler nach oben. An der NASDAQ legte der Composite-Index um 0,30 Prozent auf 2.599,77 Zähler zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 0,39 Prozent auf 1.996,72 Punkte.

Anteile von General Motors (GM) schossen an der Spitze des Dow Jones Industrial-Index um 5,88 Prozent auf 32,03 US-Dollar in die Höhe. Die Citigroup hat die Bewertung der Aktien des Autobauers mit «Buy» und einem Kursziel von 41 Dollar aufgenommen. Die Analysten merkten jedoch kritisch an, dass eine Kehrtwende bei GM sehr von den Ergebnissen der bis 2011 laufenden Verhandlungen mit der US-Gewerkschaft UAW (United Auto Workers) abhänge. Händler zeigten sich allerdings zuversichtlich, dass es GM und der UAW zusammen gelingen dürfte, die Arbeitskosten bei dem Autobauer zu senken.

Titel von McDonald`s folgten mit einem Plus von 4,47 Prozent auf 53,49 Dollar. Die Schnellrestaurantkette hat ihre jährliche Dividende um 0,50 Dollar auf 1,50 Dollar je Aktie angehoben. Der Gewinnanteil wird am 3. Dezember gezahlt. Ferner erwartet McDonald`s, dass das Unternehmen von 2007 bis 2009 zwischen 15 und 17 Milliarden Dollar an die Aktionäre zurückzahlen kann.

Target-Anteilsscheine gewannen 2,04 Prozent auf 64,00 Dollar. Die Handelskette erwägt, ihre sieben Milliarden US-Dollar schweren Kreditkartenforderungen zu verkaufen. Ebenso auf dem Prüfstand stehe die Höhe und Zusammensetzung des Fremdkapitals in der Bilanz. Analysten zufolge könnten die Schritte helfen, den Gewinn je Aktie (EPS) zu erhöhen.

Aktien von Merck & Co. legten um 1,87 Prozent auf 50,60 US-Dollar zu. Analyst Chris Schott von der Bank of America hat die Einschätzung für die Bewertung der Titel des Pharmaunternehmens von «Neutral» auf «Buy» angehoben und das Kursziel von 56 auf 57 Dollar erhöht. Der Experte erwartet, dass das HIV-Medikament Isentress und das Cholesterinmittel Cordaptive bald zugelassen werden.

Papiere von Pfizer rückten um 0,79 Prozent auf 24,38 Dollar vor. Ein kanadisches Gericht hat sich in einem Patentstreit zwischen dem Pharmakonzern und dem indischen Generikahersteller Ranbaxy um den Blutfettsenker Lipitor für Pfizer ausgesprochen. Der kanadische Bundesgerichtshof in Toronto hat entschieden, dass das Patent des US-Pharmariesens für eine kristalline Form von Atorvastatin, dem Wirkstoff in Lipitor, von einer geplanten Nachahmerversion zu Lipitor von Ranbaxy verletzt würde.

Eine Gewinnwarnung des französischen Telekommunikationskonzerns Alcatel-Lucent zog hingegen Technologiewerte in die Verlustzone, sagten Händler. Grund für die Warnung sei ein schwach erwartetes Umsatzwachstum gegenüber dem Vorquartal infolge sinkender Investitionen nordamerikanischer Mobilfunkfirmen. Titel des Unternehmens brachen um 10,36 Prozent auf 9,00 US-Dollar ein. Auch Papiere des Alcatel-Lucent-Wettbewerbers Nortel Networks gerieten unter Druck und verloren 3,92 Prozent auf 16,43 Dollar. Technologieunternehmen zeigten sich derzeit allgemein besorgt über die Entwicklung der Gesamtwirtschaft, fügten Marktteilnehmer hinzu. (awp/mc/ar)

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