US-Ausblick: Etwas schwächer – Neue Sorgen um die Kreditmärkte

Börsianer zeigten sich auch geschockt, dass das wegen der Kreditkrise in Finanzproblemen steckende Finanzinstitut Liquidität aus einem Notfallfonds von der Bank of England (BoE) benötigt. An der Börse in London stürzten die Aktien von Northern Rock zeitweise um mehr als 20 Prozent in die Tiefe. Finanztitel gehörten europaweit zu den grössten Verlierern.


Der Future auf den S&P-500-Index sank gegen 14.50 Uhr um 0,56 Prozent auf 1.476,75 Zähler. Am Donnerstag hatte der marktbreite Index 0,84 Prozent auf 1.483,95 Zähler zugelegt. Der Future auf den NASDAQ 100 fiel um 0,71 Prozent auf 1.986,50 Punkte, nachdem der Auswahlindex tags zuvor um 0,49 Prozent auf 1.998,63 Punkte vorgerückt war.


Wegen der am Freitag letzter Woche überraschend schlecht ausgefallenen monatlichen US-Arbeitsmarktzahlen stehen wie schon am Vortag die US-Konjunkturdaten unter besonderer Beobachtung der Investoren, sagten Börsianer. So ist das US-amerikanische Defizit in der Leistungsbilanz im zweiten Quartal 2007 etwas höher ausgefallen als erwartet, wohingegen die Einzelhandelsumsätze im August schwächer als erwartet gestiegen sind. Darüber hinaus sanken die Einfuhrpreise im Vormonat überraschend.


Titel von General Motors (GM) konnten im vorbörslichen US-Handel nicht an ihre Kursrally vom Vortag anknüpfen und fielen um 1,92 Prozent auf 32,65 UD-Dollar. Die amerikanische Automobilarbeitergewerkschaft UAW (United Auto Workers) hat General Motors (GM) als Hauptverhandlungspartner für einen neuen Tarifvertrag für die US-Autoindustrie ausgewählt. Dies berichtete die «Detroit News» am Freitag in ihrer Onlineausgabe. Die Gewerkschaft und GM nahmen keine Stellung. Der bisherige vierjährige Tarifvertrag läuft am Freitag aus. Ford und Chrysler erhielten auf unbestimmte Dauer Verlängerungen ihrer ebenfalls auslaufenden Tarifabkommen. Titel von Ford gaben 0,88 Prozent auf 7,85 Dollar ab.


Fluor-Papiere verloren vorbörslich 1,47 Prozent auf 132,14 Dollar. Die Citigroup hat die Einschätzung für die Aktien des Mineralöl- und Chemieunternehmens von «Buy» auf «Hold» gesenkt, das Kursziel aber von 126 auf 137 US-Dollar angehoben. Die Titel seien nach der jüngsten Kursrally zu teuer, hiess es.


Anteile von Hewlett-Packard gaben vorbörslich 0,84 Prozent auf 48,36 Dollar ab. Am heutigen Freitag läuft die Frist zum Erwerb aller ausstehenden Aktien des Softwareunternehmens Opsware aus. Ursprünglich sollte das Übernahmeangebot bereits im August ausgelaufen sein, wurde aber von Hewlett-Packard noch einmal verlängert, nachdem noch nicht alle Bedingungen für die Transaktion erfüllt waren.


Google-Aktien verbilligten sich vorbörslich um 0,34 Prozent auf 523,00 Dollar. Der Suchmaschinengigant Google hat sich für weltweit gültige Standards beim Datenschutz stark gemacht. Dreiviertel aller Länder weltweit hätten bislang keine Datenschutzregeln, sagte Google-Manager Peter Fleischer auf einer Konferenz der UN-Kulturorganisation UNESCO in Strassburg.


Papiere von Palm könnten sich gegen den negativen Gesamtmarkttrend stemmen. Morgan Keegan & Co. hat die Aktien des in Turbulenzen geratenen Taschencomputer-Herstellers von «Market Perform» auf «Outperform» hochgestuft. Die Umsätze in den Sprint Nextel-Filialen seien überraschend stark ausgefallen, und neue Produkte könnten die jüngste Schwäche im Geschäft mit AT&T ausgleichen, hiess es zur Begründung. (awp/mc/pg)

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