CH-Schluss: Schwächer – Warten auf Entscheid der US-Notenbank

«Wenn die Fed die Zinsen um 50 Basispunkte senkt, ist das zwar auf dem ersten Blick positiv für den Markt», sagte ein Händler. «Aber gleichzeitig würde dies den Markt misstrauisch machen, ob es vielleicht der US-Wirtschaft doch schlechter geht als bislang bekannt.» Dagegen seien 25 Basispunkte in jedem Fall eingepreist und dürften deshalb keine positiven Impulse geben. Daher komme es in erster Linie auf die Begründung für die Zinsentscheidung an.


Der SMI sank 0,99% oder 86,83 Punkte auf 8’685,75 Einheiten. Der Swiss Leader Index (SLI) büsste 1,07% auf 1’306,46 Punkte ein und der breite SPI 0,98% auf 7’052,42 Stellen.


Im SMI zeigten sich insbesondere die Titel von Banken und Versicherungswerten auf der Verliererseite. Neben den Turbulenzen um den britischen Hypothekenfinanzierer Northern Rock, dämpften auch die Zahlen der US-Regionalbank National City Corp die Stimmung. Die Bank rechnet für das dritte Quartal mit Verlusten im Hypothekenbereich von 160 Mio USD. Mit Spannung würden nun die Bilanzen der US-Investmentbanken erwartet: Northern Rock habe das Sentiment verdorben, hiess es. UBS sanken 1,1% auf 60,90 CHF, CS 1,1% auf 75,65 CHF und Julius Bär 1,8% auf 75,80 CHF. Für die Aktien aller drei Institute hat die amerikanische Citigroup ihr Kursziele gesenkt.


Bei den Versicherern büssten ZFS 1,9% auf 339,00 CHF ein, Bâloise verloren 1,1% auf 113,40 CHF und Swiss Re 0,8% auf 98,80 CHF.


Richemont sanken 3,0% oder 2,20 auf 71,75 CHF, allerdings wurden die Titel Ex-Dividende von 1,25 EUR gehandelt. Der Luxusgüterkonzern hat am Berichtstag das Komponentengeschäft des Genfer Uhrenherstellers Roger Dubuis erworben.


Novartis (-0,3% auf 64,55 CHF) stellten sich besser als der Gesamtmarkt, profitierten jedoch kaum von positiven Studiendaten zum Diabetesmittel Galvus. Roche verloren 0,7% auf 206,10 CHF.


Am breiten Markt rückten Kaba nach Vorlage von Jahreszahlen um 6,9% vor. OC Oerlikon notierten 3,0% tiefer. Der russische Milliardär Victor Vekselberg hat seine Stellung beim Industriekonzern ausgebaut und kontrolliert über seine Investmentgesellschaft Renova nun einen Stimmrechtsanteil von 21,38%. Zuletzt hatte die Renova einen Anteil von 13,8% gemeldet. Der Ausbau der Beteiligung könnte aber die Spekulationen auf einen Wechsel der Besitzverhältnisse anheizen, hiess es im Handel. (awp/mc/gh)

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