EU-Schluss: Banken brechen wegen Northern Rock weiter ein

Vor der Zinsentscheidung am Dienstag in den USA hätten sich Anleger weiter vom Markt zurückgezogen. Die Frage sei ob es zu einer Senkung der Leitzinsen in den USA um 25 oder um 50 Basispunkte kommt und wie die Notenbank ihren Schritt begründet.


Der EuroSTOXX 50 verlor 0,87 Prozent auf 4.184,61 Zähler – im Tagesverlauf schwankte der europäische Leitindex zwischen 4.165 und 4.215 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rutschte um 1,25 Prozent auf 3.676,82 Zähler ab. Der Euronext 100 gab um 1,35 Prozent auf 976,28 Punkte nach. In Paris ging es für den CAC 40 um 1,80 Prozent auf 5.439,37 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 verbilligte sich um 1,69 Prozent auf 6.182,80 Zähler.


An der Börse in London stürzten die Aktien von Northern Rock um weitere 35,45 Prozent auf 282,75 Pence ab – seit dem Bekanntwerden finanzieller Probleme nach Börsenschluss am Donnerstag verlor das Papier damit bis zu 60 Prozent an Wert. Bradford & Bingley sackten zum Wochenstart um weitere 15,39 Prozent auf 279,00 Pence ab, Alliance & Leicester brachen um 31,27 Prozent auf 600,00 Pence ein. Nach der Panik tausender Kunden ist der Druck auf den angeschlagenen britischen Baufinanzierer Northern Rock weiter gewachsen. Der britische Schatzkanzler Alistair Darling betonte, die britische Wirtschaft sei trotz der Krise stark und Kunden müssten sich keine Sorgen um ihr Geld machen. Am Montag kam es vor den Filialen dennoch erneut zu einem Ansturm unsicherer Kunden. Einige Analysten wie die der Citigroup zeigten sich besorgt und rieten zum Verkauf der Aktien.


Auch im EuroStoxx 50 dominierten wie schon am Freitag sehr schwache Bankenwerte das Kursbild. Erneut besonders betroffen waren die Aktien der Allied Irish Banks (AIB) mit minus 6,32 Prozent auf 16,16 Euro. BNP Paribas sackten um 2,40 Prozent auf 71,95 Euro, Titel der Societe Generale gaben 2,31 Prozent auf 110,88 Euro ab.


Positiv wirkten zum Wochenbeginn Übernahmenachrichten. Nokia gewannen als ein Favorit in Europa 1,15 Prozent auf 24,61 Euro. Die Finnen wollen mit dem Kauf des Werbedienstleisters Enpocket ihre Position auf dem schnell wachsenden Markt für mobile Werbung ausbauen. Resolution rutschten dagegen nach einem starken Handelsauftakt schliesslich mit 0,24 Prozent auf 635,50 Pence ins Minus. Berichte über ein Angebot von Swiss Re und Hugh Osmond’s Pearl könnten laut Händlern das Ende der Übernahmegespräche von Friends Provident’s mit Resolution bedeuten. Friends Provident gaben 2,22 Prozent auf 163,00 Pence ab. (awp/mc/gh)

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