US-Ausblick: Etwas schwächer – Abwarten vor Fed-Sitzung

Die Äusserungen von EX-Fed-Chef Alan Greenspan dürften die Stimmung der Anleger aber etwas dämpfen, sagten Händler. Greenspan hatte dem US-Fernsehsender CBS gesagt, das gesamte Ausmass der Krise am US-Hypotheken- und Immobilienmarkt werde noch eine ganze Weile ungewiss bleiben. Auf lange Sicht sei die Rückkehr der Inflation das Problem.


Der Future auf den S&P-500-Index sank gegen 14.45 Uhr um 0,56 Prozent auf 1.476,75 Punkte. Am Freitag hatte der marktbreite Index 0,02 Prozent auf 1.484,25 Zähler zugelegt. Der Future auf den NASDAQ 100 fiel um 0,34 Prozent auf 1.994,50 Zähler, nachdem der Auswahlindex zum Ende der Vorwoche um 0,11 Prozent auf 2.000,82 Punkte vorgerückt war.


Der vor Handelsbeginn veröffentlichte Empire State Index dürfte nach Einschätzung von Händlern wenig Einfluss auf das Marktgeschehen haben. Die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York hat sich im September überraschend deutlich eingetrübt. Der Index gilt als Frühindikator.


Finanztitel könnten nach Einschätzung von Börsianern erneut unter Druck geraten. Neben der Turbulenzen um den britischen Hypothekenfinanzierer Northern Rock dürften auch die Zahlen der US-Regionalbank National City Corp die Stimmung dämpfen. Die Bank rechnet für das dritte Quartal mit Verlusten im Hypothekenbereich von 160 Millionen US-Dollar.


Aktien von Microsoft zeigten sich nach einem EU-Gerichtsentscheid im vorbörslichen US-Handel schwächer. Im Streit um EU-Sanktionen gegen den weltgrössten Softwarekonzern haben die Richter des EU-Gerichts der ersten Instanz (CFI) entschieden, dass Microsoft technische Einzelheiten an Konkurrenten verraten muss, damit deren Software für grosse Betriebsrechner mit dem Betriebssystem Windows vereinbar wird. Ausserdem wurde das von der EU-Kommission verhängte Bussgeld wegen Marktmissbrauchs in Höhe von 497 Millionen Euro bestätigt.


Ford-Papiere legten vorbörslich 1,62 Prozent auf 8,16 Dollar zu. Ein Analyst von Bear Stearns hatte die Titel von «Peer Perform» auf «Outperform» angehoben. Seiner Ansicht nach könnte der Autobauer von einem neuen Vertrag mit der Gewerkschaft (UAW) profitieren. Ausserdem hätten sich Fundamentaldaten von Ford wie der Free-Cash-Flow verbessert. Auch General Motors (GM) steht derzeit in Gesprächen mit der Gewerkschaft.


Ebenfalls getrieben von einem positiven Analystenkommentar gewannen die Titel von Advanced Micro Devices (AMD) vorbörslich 1,26 Prozent auf 12,85 Dollar. J.P. Morgan hatte die Titel von «Underweight» auf «Neutral» gehoben. Der Chiphersteller habe mit seinem neuen Chip «Barcelona» den Konkurrenten Intel eingeholt, hiess es in einer Studie. AMD dürfte weitere Marktanteile hinzugewinnen.


Im Laufe der Woche stehen die grossen US-Investmentbanken im Blick: Bear Stearns, Lehman Brothers , Morgan Stanley und Goldman Sachs werden ihre Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlichen.


Ebenfalls im Fokus steht eine zum Wochenauftakt beginnende Investment-Konferenz der Bank of America . Dort präsentieren sich unter anderem Unternehmen wie Accenture , BEA Systems und Cisco Systems. (awp/mc/gh)

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