EU-Schluss: Schwächer – US-Daten schlecht ausgefallen

Händlern zufolge keimten durch die am Nachmittag bekannt gegebenen schwachen US-Konjunkturdaten neue Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der Notenbank Fed auf. Insbesondere das Verbrauchervertrauen fiel deutlich schlechter aus als erwartet, die Verkäufe bestehender Häuser gingen unterdessen nicht so stark zurück wie befürchtet.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,73 Prozent auf 4.328,89 Punkte – im Handelsverlauf war er zeitweise bis auf 4.303 Punkte gefallen. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 1,05 Prozent auf 3.779,93 Zähler nach. Der Euronext 100 verlor 0,91 Prozent auf 1.001,01 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,89 Prozent auf 5.641,59 Zähler nach unten. Der FTSE 100 fiel um 1,07 Prozent auf 6.396,90 Punkte.


Besonders schwach präsentieren sich im EuroSTOXX weiterhin Bankentitel, die von Sorgen um die Finanzkrise belastet wurden. Societe Generale ragten mit einem Verlust von 1,69 Prozent auf 116,95 Euro heraus. Aktien anderer Branchenvertreter wie BNP Paribas oder Credit Agricole verloren ebenfalls mehr als ein Prozent. Für einen zusätzlichen Stimmungsdämpfer sorgte die Abstufung mehrerer französischer Bankenwerte durch Oddo Securities, fügte ein Händler an.


Fortis-Aktien wurden an diesem Dienstag ex Bezugsrecht gehandelt. Die Titel des belgisch-niederländischen Finanzkonzerns sanken optisch deutlich um 19,88 Prozent oder 5,03 Euro auf 20,27 Euro. Für jeweils drei am Vortag gehaltene Aktien haben Investoren Bezugsrechte für zwei neue Papiere erhalten. Der Ausgabepreis für die Papiere liegt bei 15 Euro pro Anteil.


Unterdessen führten Alcatel-Lucent mit plus 2,34 Prozent auf 6,55 Euro den französischen Leitindex an. Das Telekomunternehmen hat eine Zusammenarbeit mit Kyocera Wireless bekannt gegeben.


In London gewannen Papiere der Man Group nach einem Zwischenbericht 2,20 Prozent auf 534,50 Pence. Der britische Hedgefonds hat für das erste Halbjahr (30. September) einen Anstieg des verwässerten Gewinnes je Aktie um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr avisiert. Die Man Group sieht sich zudem für künftiges Wachstum «sehr gut aufgestellt». Merrill Lynch und Kepler äusserten sich positiv. Die am Vortag kräftig gestiegenen Minenwerte übernahmen dagegen die rote Laterne im «Footsie».


Northern Rock verloren 5,17 Prozent auf 163,10 Pence. Händler verwiesen auf Medienberichte, denenzufolge die britische Hypothekenbank die für Ende Oktober geplante Dividende zurückhalten will. Northern Rock reagiere damit auf den Druck der Finanzaufsicht, wolle aber die Ausschüttung nicht komplett streichen, sondern die Zahlung nur aufschieben.


BP rutschten um 2,88 Prozent auf 572,50 Pence ab. Für den britischen Energiekonzern ist das dritte Quartal einem Pressebericht zufolge nicht gut gelaufen. Konzernchef Tony Hayward habe auf einer Mitarbeiterversammlung in Houston gesagt, dass der Umsatz im dritten Quartal «miserabel» ausfallen werde, berichtet die «Financial Times» in ihrer Dienstagausgabe. Die finanzielle Entwicklung sei so schlecht wie zuletzt in 1992 bis 1993.


OMV büssten in Wien Prozent auf 4 Euro ein. Der grösste österreichische Energiekonzern hat der ungarischen MOL nach eigenen Angaben eine Absichtserklärung mit dem Angebot von 32.000 Forint (128 Euro) pro Aktie in bar mit einer teilweisen Aktienalternative unterbreitet. Das Management der MOL wies die Offerte der OMV-Führung zurück. MOL waren zeitweise vom Handel ausgesetzt, legten aber zum Handelsschluss um 3,56 Prozent auf 27.930 Forint zu. Derzeit herrsche grosse Skepsis, ob die Übernahme zustande komme, hiess es am Markt. (awp/mc/gh)

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