EU-Schluss: Fester – Hoffnung auf US-Zinssenkung treibt an

Schwach ausgefallene Konjunkturdaten waren der Auslöser für diese Hoffnungen und verhalfen auch den US-Börsen zu einem positiven Start. Zudem wirkten sich Übernahmefantasien und Analystenkommentare positiv aus.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,82 Prozent auf 4.364,40 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 0,47 Prozent auf 3.797,68 Zähler vor. Der Euronext 100 legte um 0,84 Prozent auf 1.009,43 Punkte zu. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,87 Prozent auf 5.690,77 Zähler nach oben. Der FTSE 100 kletterte um 0,56 Prozent auf 6.433,00 Punkte.


In London waren Northern Rock erneut das Tagesthema – die Aktien setzten sich mit plus 11,59 Prozent auf 182,00 Pence an die «Footsie»-Spitze. Die angeschlagene britische Hypothekenbank führt nach eigenen Angaben Gespräche mit Übernahmeinteressenten und hat daher ihre Ende Oktober fällige Zwischendividende von 14,2 Pence gestrichen. Bear Stearns bezeichnete es als ermutigend, dass verschiedene Möglichkeiten diskutiert werden.


Die Aktien der Smiths Group zählten nach Zahlen mit plus 3,01 Prozent auf 1.0995,00 Pence ebenfalls zu den Gewinnern. Das Jahresergebnis habe im Rahmen der Erwartungen gelegen, hiess es am Markt. Für Impulse sorgte laut Händlern insbesondere die Ankündigung, dass Philip Bowman ab Dezember den bisherigen Unternehmenschef Keith Butler-Wheelhouse ersetzen wird. Mit Bowman werde die Aufspaltungsfantasie neue Nahrung erhalten.


DSG International rutschten dagegen um 3,71 Prozent auf 129,90 Pence ab und damit an das Indexende. Die Credit Suisse kürzte ihr Kursziel von 155 auf 95 Pence und bestätigte die Einstufung «Underperform».


Unterdessen profitierten Nokia von einem erneut positiven Analystenkommentar und legten um 2,42 Prozent auf 26,63 Euro zu. Nachdem am Vortag bereits Morgan Stanley das Kursziel auf 30 Euro verdoppelt hatte, erhöhte die Citigroup ihr Kursziel für die Aktien nach Anpassung der Gewinnschätzungen von 27 auf 31Euro und bestätigte sie mit «Buy». Das Wachstum in den kommenden beiden Jahren rühre vor allem von der anhaltenden Stärke in den Schwellenländern wie Indien und China her, hiess es.


In Stockholm verteuerten sich Hennes & Mauritz (H&M) um 3,07 Prozent auf 402,50 Kronen. Die schwedische Bekleidungskette hat im dritten Quartal ihren Gewinn zweistellig gesteigert und dennoch die Erwartungen des Marktes verfehlt. Ein Analyst sprach in einer ersten Reaktion von einem «guten Bericht» und hob die stabilen August-Umsätze sowie die gestiegene Brutto-Marge als positiv hervor.


Papiere des Börsenbetreibers OMX stiegen nach anfänglicher Handelsaussetzung um 2,03 Prozent auf 276,50 Kronen. Die amerikanische NASDAQ und die Börse Dubai haben ihr Übernahmeangebot für die nordeuropäische Börse OMX auf 265 schwedische Kronen erhöht. Die skandinavische Bank Nordea will ihren OMX-Anteil von 4,98 Prozent zu der erhöhten Übernahmeofferte die beiden Kooperationspartner verkaufen.


Auch in Spanien bewegten Übernahmefantasien die Kurse: Iberia legten nach einem Medienbericht um 4,92 Prozent auf 3,41 Euro zu. Die Internetseite «Bolsacino» hatte am Vorabend berichtet, dass sich die spanische Fluggesellschaft in neuen Übernahmegesprächen mit Air France-KLM befindet. Iberia wollte den Bericht nicht kommentieren. (awp/mc/pg)

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