EU-Schluss: Etwas fester – US-Daten nur geringer Impulsgeber

Die schwachen Daten deuteten zwar erneut auf weitere Zinssenkungen hin, liessen aber auch die Möglichkeit einer beginnenden Rezession offen. Antrieb gaben in Europa insbesondere neue Spekulationen in der Bankenbranche.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,56 Prozent auf 4.388,98 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 0,67 Prozent auf 3.823,04 Zähler vor. Der Euronext 100 legte um 0,71 Prozent auf 1.016,64 Punkte vor. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,75 Prozent auf 5.733,37 Zähler nach oben. Der FTSE 100 stieg um 0,83 Prozent auf 6.486,40 Punkte.


In London standen Northern Rock mit neuen Nachrichten weiter im Fokus und legten um 6,32 Prozent auf 193,50 Pence zu. Dem «Daily Telegraph» zufolge hat die angeschlagene Hypothekenbank ihre Bücher für US-Hedge-Fonds zur Einsicht offen gelegt. Am Markt wird davon ausgegangen, dass die Gesellschaft JC Flowers der einzige Bieter ist, der Northern Rock in seiner jetzigen Form erhalten würde. Andere Bieter, darunter die Investmentgesellschaft Cerberus, dürften die Hypothekenbank dagegen wahrscheinlich aufspalten. HBOS stiegen um 4,93 Prozent auf 916,00 Pence. Goldman Sachs sehe in einem Kommentar HBOS von der Nothern Rock-Krise profitieren, sagten Marktteilnehmer.


Die Royal Bank of Scotland (RBS) und ABN Amro Holding waren ebenfalls ein Gesprächsthema. RBS hat einem Pressebericht zufolge im Bieterkampf um den niederländischen Konkurrenten einen Teil des Kaufpreises am Kapitalmarkt finanziert. Durch die Ausgabe von Vorzugaktien habe das Institut sechs Milliarden Euro eingenommen, schreibt die «Financial Times» (Donnerstagausgabe). Die Nachfrage nach den Papieren sei sehr hoch gewesen. RBS-Papiere legten im freundlichen Umfeld 2,23 Prozent auf 528,00 Pence zu, ABN fielen um 0,08 Prozent auf 36,90 Euro.


British Airways kletterten um 4,13 Prozent auf 384,25 Pence. Die Fluggesellschaft modernisiert ihre Flugzeugflotte und hat zwölf Airbus A380- sowie 24 Boeing 787-Flugzeuge bestellt. Zusätzlich gebe es die Option auf sieben weitere Flieger der EADS-Tochter und 18 Boeing-Maschinen des gleichen Typs, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Merrill Lynch reagierte positiv mit einer Bestätigung der «Buy»-Empfehlung beim Kursziel 600 Pence.


An der Spitze des EuroSTOXX stiegen Saint Gobain um 5,21 Prozent auf 73,09 Euro. Die Investmentfirma Wendel ist mit sechs Prozent bei dem französischen Baustoffhersteller eingestiegen. Das entspreche fünf Prozent der Stimmrechte, teilte Wendel am Mittwochabend mit. Dagegen rutschten Danone mit 1,63 Prozent auf 56,00 Euro ins Minus. Hier hatten sowohl die UBS als auch Societe Generale ihre Kursziele gesenkt.


In Amsterdam richteten sich die Blicke auf DSM – die Papiere des Chemiekonzerns setzten sich mit plus 3,81 Prozent auf 38,11 Euro an die Spitze des AEX . DSM hat seine Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Jahr sowie die mittelfristige Wachstumserwartung erhöht. Zudem kündigte das Unternehmen den weiteren Rückkauf von eigenen Aktien sowie eine höhere Dividende an. (awp/mc/gh)

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