CH: Café crème wird teurer

Damit rückt die magische Grenze von 4 CHF näher. Im vergangenen Jahr hat die Tasse Café crème im Durchschnitt bereits um 7 Rappen auf 3.71 CHF aufgeschlagen, wie es in einer Mitteilung des Cafetier Verbandes zur Jahresmedienkonferenz vom Montag heisst. Innerhalb von zehn Jahren verteuerte sich ein Café um 57 Rappen.


Nachholbedarf
Im Durchschnitt hätten aber nur 31,5 Prozent der Betriebe die Preise erhöht, heisst es weiter. Damit ergebe sich bei rund zwei Dritteln aller Cafébetriebe ein kumulierter Nachholbedarf von 17 Rappen. Aufgrund der Preiserhöhungen der Rohstoffe sowie der neuen Löhne im Gastgewerbe ab 1. Januar 2008 werden die Cafetiers gemäss dem SCV nicht drum herum kommen, die Preise zwischen 20 und 40 Rappen zu erhöhen.


Regionale Unterschiede
Bei den Preisen gibt es allerdings grosse regionale Unterschiede, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist. So kostet die Tasse Café crème in der Stadt Zürich im Durchschnitt 3.92 CHF – je nach Lage und Lokal kann der Preis bis zu 4.80 CHF betragen. Im Kanton Aargau beträgt der Preis im Schnitt 3.72 CHF, in Basel-Stadt 3.91 CHF und in der Ostschweiz 3.59 CHF. In der Zentralschweiz errechnet der Verband einen Duchschnittspreis von 3.69 CHF und im Kanton Bern 3.46 CHF. Im französischsprachigen Bern allerdings beträgt der Preis pro Tasse im Schnitt lediglich 2.98 CHF.


Gegen weitere Verbote
An der Jahresmedienkonferenz sprach sich der SCV auch gegen vermehrte Verbote im Gastgewerbe aus. Sozial- und gesundheitspolitisch begründete Eingriffe würden das Gastgewerbe empfindlich treffen. So habe die Einführung des Rauchverbots vielerorts zu teilweise massiven Umsatzrückgängen geführt. Ebenfalls Umsatzeinbusse von über 15 Prozent habe die Senkung der Promillegrenze gebracht. Der SCV befürchtet zudem, dass das Nationale Programm Alkohol 2008-2012 (NPA) langfristig zu einer weiteren Senkung der Grenze sowie zur Einführung von abschreckenden Texten und Bildern führen könnte.


«Bundesamt für Angst und Grauen»?
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) entwickle sich «je länger je mehr zu einem ‹Bundesamt für Angst und Grauen› respektive zur Bundesstelle für Anti-Genuss», schreibt der Verband. Nach Rauchen, Alkohol, Transfetten und Cumarin würden sicherlich bald auch Brot, Rösti und Pizza «verteufelt».


Sorgen wegen EURO 2008
Sorgen bereitet dem Verband auch die bevorstehende EURO 2008. Einerseits befürchteten die Betriebe, die von den Fan-Meilen der Fussball-Europameisterschaft entfernt seien, eine Umsatzflaute. Andererseits hätten die in den Fan-Meilen gelegenen Betriebe Angst vor dem Verhalten der Kunden respektive der Fussball-Fans. Durch Zufahrtsbeschränkungen oder dem Vermieten von Flächen vor dem Betrieb an Schausteller würde teilweise das seit Jahren angesiedelte Gewerbe benachteiligt. «Es ist unverständlich, dass scheinbar die Freizeitgestaltung vor der normalen, beruflichen Tätigkeit Vorrang erhält», schreibt der Verband. (awp/mc/ps)

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