CH-Schluss: Verluste ausgebaut – Roche und UBS drücken Markt

Die leichter tendierenden New Yorker Börsen hätten zu weiteren Gewinnmitnahmen animiert, hiess es im Handel. Zudem zogen teils deutlich tiefer notierende Schwergewichte, vor allem Roche und UBS, den Markt nach unten. Aus heutiger Sicht würden die meisten Marktteilnehmer angesichts der weiteren Unsicherheiten infolge der Kreditkrise aber insgesamt einen eher ruhigen Monat erwarten. So lange die Talsohle nicht durchschritten sei, würden sich die Anleger mit grösseren Neuengagements zurück halten. Selektive Käufen seien in Spezialsituationen sowie in jenen Titeln erfolgt, die im Jahresverlauf stark zurückgenommen worden seien, so Marktbeobachter.


Der Swiss Market Index verliert um 122,14 Punkte oder 1,38% auf 8’706,22 Zähler. Der etwas breitere Swiss Leader Index (SLI) gibt 1,31% auf 1’313,65 Punkte nach, der Swiss Performance Index um 1,18% auf 7’070,37 Zähler. Die deutlichsten Verluste verzeichneten Swiss Life (-7,2% auf 295,25 CHF). Die geplante Akquisition des deutschen Finanzdienstleisters AWD wird in Marktkreisen zwar als strategisch sinnvoll erachtet, der Kaufpreis teilweise aber als hoch bezeichnet. Zudem könnte sich für den Lebensversicherer angesichts von Geschäftspraktiken von AWD ein Imageproblem ergeben. Man warte gespannt auf den morgigen «Investors Day», so Marktbeobachter.


Der «Bon» von Roche gibt im späten Handel deutlich nach und schliess markant tiefer (-3,0% auf 209,00 CHF). In Unterlagen für das «Oncologic Drugs Advisory Committee» der US-Gesundheitsbehörde FDA für die Zulassungs-Sitzung für eine neue Indikation des Medikaments Avastin vom kommenden Mittwoch (5.12.) wird darauf hingewiesen, dass die Vor- und Nachteile von Avastin sehr genau überprüft werden sollten. Zwar habe das Medikament entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Therapien, doch erhöhe es die Überlebensrate nicht entscheidend, ist den Unterlagen der FDA zu entnehmen.


Unter den weiteren Schwergewichten geben UBS um 1,1% nach. CS legen hingegen um 0,1% zu. Die Vermögensverwalter Julius Bär ziehen gar um 0,5% an. Unter den übrigen im Index gross gewichteten Titeln verlieren Nestlé nach anhaltendem Abgabedruck um 0,9%. In Nestlé seien in den vergangen Tagen grössere ausländische Verkaufsaufträge erfolgt, hiess es gerüchteweise im Markt. Novartis geben um 0,9% nach.


Deutlich zurückgestuft werden auch Holcim (-1,8%). ABB (-1,8%) verlieren nach einer weiteren Branchenstudie, dieses Mal von Merrill Lynch, mit vorsichtigen Kommentaren zum Kapitalgütersektor in Europa um 1,8%. Adecco werden um 1,5% zurückgenommen. Auf das Sentiment drücke die von Randstad geplante Übernahme von Vedior. Randstad will damit Adecco als Marktführerin ablösen.


Synthes konnten sich mit Gewinnen um 1,1% positiv ins Szene setzen, ohne dass wesentliche News bekannt wären. Swatch legen zum Schluss noch um 0,3% zu, nachdem der Uhrenkonzern eine strategische Allianz mit Tiffany eingeht. Hingegen verlieren Mitbewerber Richemont um 2,7%. In den SLI-Valoren geben Ciba um 3,4% nach. Das Unternehmen hatte nachbörslich Preiserhöhungen in Produktbereichen um 5 bis 15% angekündigt. Petroplus fallen infolge von Gewinnmitnahmen durch Abgaben um 2,4% auf.


Advanced Digital geben um 9,3% nach. Die deutlichsten Avancen verzeichnen aber Addex (+12,3%), nachdem das Pharmaunternehmen heute mitteilte, dass sie eine Kollaboration mit der amerikanischen Merck zur Entwicklung von Medikament bei Parkinson eingeht. Deutliche Gewinne weisen auch die Aktien von Elma (+7,5%) und Dottikon ES (+6,5%) aus. (awp/mc/ps)

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