JPMorgan Asset Management: Alternative Investments europaweit bei vielen institutionellen Anlegern etabliert

Auch die neue Anlageklasse Infrastruktur wird als interessante Portfolioergänzung angesehen und bereits fallweise in die Allokation eingebracht. In den nächsten Jahren sollen die bestehenden Investitionen in alle der genannten Anlagekategorien noch weiter aufgestockt werden. Dies zeigt die die Studie «JPMorgan Asset Management – The Alternative Asset Survey 2007», für die die Gesellschaft 282 institutionelle Investoren aus 12 europäischen Ländern befragt hat.

Zweite Erhebung nach 2003
Nach 2003 fand diese Erhebung bereits zum zweiten Mal statt. Jens Schmitt, bei JPMorgan Asset Management für das institutionelle Geschäft in Kontinentaleuropa verantwortlich, erläutert: «Mit unserer Befragung wollten wir ermitteln, wie sich die Einstellungen zu alternativen Investments und die daraus resultierenden Investitionsniveaus bei europäischen Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften in den letzten vier Jahren gewandelt haben.» War 2003 nach einer dreijährigen Baisse an den Aktienmärkten noch das Renditepotenzial Treiber für alternative Anlagen, steht heute die Diversifikation im Mittelpunkt. «Bis vor kurzem haben die meisten institutionellen Anleger ihre Risikostreuung vorwiegend in traditionellen Anlageklassen vorangetrieben – das hat sich nun geändert. Ihnen ist heute bewusst, dass sie neue Strategien und unterschiedliche Ertragsquellen brauchen, um die Lücke zwischen ihrem Vermögen und den Pensionsverpflichtungen schliessen zu können», betont Schmitt.

Trotz positiver Erfahrungen ist weiterhin Vorsicht angesagt
«Die Kenntnisse und das Verständnis der Befragten von alternativen Anlagemöglichkeiten ist inzwischen auf hohem Niveau, viele haben zwischenzeitlich Ressourcen aufgebaut, die sich teilweise oder sogar ausschliesslich mit diesem Thema beschäftigen», stellt Jens Schmitt ein weiteres Ergebnis der Studie vor. Allerdings sei das Verhältnis der Institutionen. zum Risiko dieser Investments nach wie vor ambivalent. Ihre Bedenken hielten die Studienteilnehmer zwar nicht von Investitionen ab, sie zeigen sich allerdings sehr vorsichtig, was die Angabe zukünftiger Ertragsmöglichkeiten ihrer alternativen Anlagen betrifft – und das, obwohl sie in den letzten Jahren sehr positive Erträge verbuchen konnten. Beispielsweise geben die Befragten einen erwarteten jährlichen Immobilienertrag an, der mit 8,1 Prozent wesentlich geringer ausfällt als die tatsächlich erreichten 12,2 Prozent. Die Mehrheit der Befragten ist zudem nach wie vor davon überzeugt, dass ein Anteil von 50 Prozent oder mehr in alternative Anlageklassen zu riskant sei. Die Diversifikation als Motor der Investitionsentscheidung findet bis hin zu der jeweiligen Anlageformen eine Ausprägung: So streben die Befragten an, ihre Anlagen über verschiedene Fondsmanager aufzuteilen. Für Hedgefonds-Investments sind deshalb Multi- Strategie-Dachhedgefonds und für Private Equity Dachfonds die bevorzugten Vehikel. Vorsicht zeigen die Befragten auch bei ihren Immobilieninvestitionen, wo Core- und Core-Plus Strategien bevorzugt werden. Egal ob Hedgefonds-, Private Equity- oder Immobilieninvestment: Insgesamt werden Vehikel favorisiert, die in der jeweiligen Region oder zumindest in Europa domiziliert sind.

Hedgefonds-Investments weiter gefragt
Die Untersuchung der verschiedenen Investments zeigt: Während der Anteil der Investoren bei Immobilien und Private Equity seit 2003 nur leichtes Wachstum verzeichnet (Immobilien: 70 auf 74 Prozent, Private Equity: 48 auf 51 Prozent) stiegen Hedgefonds-Investments signifikant an. Mit einem Sprung von 22 auf 42 Prozent hat sich der Anteil der Investoren fast verdoppelt. Ausserdem stieg auch die durchschnittliche Allokation in europäischen institutionellen Portfolios von 3 auf 5 Prozent. «Dieses pan-europäische Bild lässt sich jedoch in der Schweiz2 nicht beobachten», erklärt Markus Anliker, der die institutionellen Kunden von JPMorgan Asset Management vor Ort betreut. So investiert hierzulande der grösste Anteil der Befragten mit 92 % Prozent in Immobilien während das Niveau bei Hedgefonds und Private Equity mit je 62 Prozent über dem europäischen Durchschnitt liegt. «Die durchschnittliche Allokation eines Schweizer Investors beträgt laut unserer Studie derzeit 19,7 Prozent Immobilien, 5,1 Prozent Hedgefonds, 2,7 Prozent Private Equity und 0,8 Prozent Infrastruktur», führt Anliker aus. Auch für zukünftige Investitionen sind Hedgefonds europaweit der Favorit: 63 Prozent der Befragten, die bereits Erfahrungen mit Hedgefonds-Investments gemacht haben, wollenIhre Anlagen erweitern. Bei Private Equity ist es mit 49 Prozent fast jeder zweite bisherige Investor und bei Immobilieninvestments rund jeder dritte (30 Prozent), die planen, ihr Engagement auszudehnen. «Die Bereitschaft, den Anteil der alternativen Anlagen auszuweiten, ist in der Schweiz nur im Bereich Infrastrukturanlagen überdurchschnittlich hoch. So wollen die Investoren ihren Anteil von 0,8 auf 4,3 Prozent aufstocken», zeigt Markus Anliker auf.


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Enorme Zuflüsse auch in Infrastrukturanlagen erwartet

Rechnet man diese Angaben der Studienteilnehmer in Euro um, so planen diese ein zusätzliches Volumen von rund 100 Milliarden Euro in alternative Investments anzulegen. Demnach sollten 27,2 Milliarden Euro in Immobilien, 17,1 Milliarden Euro in Hedgefonds und 16,3 Milliarden Euro in Private Equity sowie 14,5 Milliarden Euro in Infrastrukturanlagen fliessen. Ausserdem sind 28,4 Milliarden Euro in weiteren alternativen Anlagen wie Rohstoffe und Currency geplant «In der Schweiz ist von den Studienteilnehmern mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro in die verschiedenen alternativen Anlageklassen zu rechnen», betont Anliker. Die relativ neue Anlageklasse Infrastruktur hat sich laut der Alternative Asset Survey bereits gut etablieren können: Allein von den Befragungsteilnehmern wurden hier bisher 15 Milliarden Euro investiert. In den nächsten drei Jahren sollte der Anteil in den Portfolios europäischer institutioneller Anleger auf 4 Prozent steigen. Mit einer Ertragserwartung von durchschnittlich 9,7 Prozent rangiert Infrastruktur zwischen Immobilien (8,1 Prozent langfristige Ertragserwartung) und Private Equity (12,3 Prozent). «Dieses Ergebnis spiegelt die wahrgenommene Nähe von Infrastrukturinvestments zu Immobilien und Private Equity wider», erläutert Jens Schmitt. So haben zwar 41 Prozent der Studienteilnehmer Infrastruktur als eigene Anlageklasse definiert, viele sehen diese Anlagen aber auch als Teilbereich von Private Equity (21 Prozent) oder Immobilien (17 Prozent) an.

Zukunftstrends: Nach wie vor Skeptiker aber auch höhere Risikobereitschaft
Die Kluft zwischen institutionellen Investoren, die eine alternative Anlage befürworten und denen, die sie ablehnen, wächst. Diejenigen, die bereits Investments halten, wollen ihren Anteil weiter aufstocken, und zeigen auch grosses Interesse an anderen alternativen Anlageklassen. Diejenigen, die sich bisher zurückhaltend zeigten, scheinen aktiv die Entscheidung getroffen zu haben, alternative Anlageklassen in der Portfolioentscheidung aussen vor zu lassen: So will rund die Hälfte der Studienteilnehmer auch weiterhin nicht in Hedgefonds oder Private Equity investieren, ein Viertel schliesst Immobilien bewusst aus den Portfolioentscheidungen aus. «Die Zurückhaltung dieser Anleger liegt laut unserer Befragung einerseits in fehlenden Ressourcen und daraus resultierender mangelnder Expertise und der als unzureichend empfundener Liquidität in den meisten Instrumenten», erläutert Schmitt. Die Studie zeigt, dass bei denjenigen, die ihre Aktivitäten aufstocken wollen, für die Zukunft folgende Entwicklungen zu erwarten sind: Die geplanten zusätzlichen Immobilieninvestitionen bereits bestehender Anleger sollten in neue indirekte Investmentmöglichkeiten fliessen, aber auch verstärkt international ausgerichtet sein. Der Anteil an der Hedgefonds- und Private-Equity-Allokation wird weiter steigen und sollte sich innerhalb der Portfolioallokation verdoppeln. Während bei Hedgefonds auch weiterhin Dachfonds im Fokus stehen, ist bei Private Equity Investments eine erhöhte Risikobereitschaft zu erwarten: So gaben die Befragten an, Investmentmöglichkeiten im asiatisch-pazifischen Raum und in den globalen Schwellenländern wahrnehmen zu wollen.

Alternative Anlagen schon Standard für die europäischen institutionellen Anleger?
Sind die alternativen Anlagen also inzwischen Standard für die europäischen institutionellen Anleger geworden? «Für Immobilieninvestments lässt sich das aufgrund der Studienergebnissen durchaus bestätigen, denn die Mehrheit der Institutionellen Anleger nutzen sie bereits», bestätigt Jens Schmitt. Seiner Meinung nach schätzen Pensionsfonds mit langjährigen Verpflichtungen besonders die Eigenschaften als ,Real Asset›, die Immobilien ebenso wie Infrastrukturanlagen und Rohstoffe bieten: Inflationsschutz verbunden mit niedriger Korrelation zu klassischen Anlageklassen wie Aktien und Renten. «Die Investoren begreifen gerade erst die vielfältigen Möglichkeiten, die diese materiellen Anlagen bieten.» Bei Private Equity und Hedgefonds müsse dagegen ganz klar nach bestehenden Investoren und Nicht-Anlegern differenziert werden. «Dadurch, dass alternative Anlagemethoden wie ,Hedging› auch immer mehr Einzug bei klassischen Investmentstrategien im Aktien- und Rentenbereich finden, können jedoch auch vorsichtige Anleger von den alternativen Ansätzen profitieren.»

(JPMorgan/mc/fuchs)




Zum Unternehmen

Als Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co. bietet JPMorgan Asset Management seinen Kunden erstklassige Investmentlösungen. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Investmentgesellschaften und verwaltet in den Asset Management Fonds von JPMorgan Chase & Co. per 30. September 2007 Kundengelder von rund 1,2 Billionen US-Dollar. Mit 40 Niederlassungen weltweit verbindet JPMorgan Asset Management ein globales Angebot und eine breite Expertise in allen relevanten Assetklassen mit einer starken lokalen Präsenz. www.jpmam.ch

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