Sunrise: Weitere Klage gegen Swisscom zum Thema Entbündelung letzte Meile

Um Grab- und Strassenbauarbeiten für den Ausbau des Breitbandnetzes zu vermeiden, ist Sunrise auf den Zugang zu den aus der PTT-Zeit stammenden Kabelkanälen angewiesen. Ein Vertrag zwischen Sunrise und Swisscom, der den Zugang regelt, ist bereits unterschrieben. Unzufrieden ist Sunrise nun aber mit dem Mietpreis.


Preis doppelt so hoch wie in Dänemark
Für 100 Meter Kabelkanal verlange Swisscom 40 CHF pro Monat, heisst es im Communiqué. Dieser Preis liege weit über dem europäischen Durchschnitt und sei zum Beispiel doppelt so hoch als in Dänemark. Sunrise reichte deshalb eine Klage bei der Eidg. Kommunikationskommission (ComCom) ein.


Sunrise vergleiche den Preis international, in vielen anderen Ländern gebe es aber kein vergleichbares Angebot, sagte Sepp Huber, Sprecher der Swisscom, auf Anfrage. «Wir haben die Preise gemäss den gesetzlichen Vorgaben berechnet, also gemäss Wiederbeschaffungskosten (LRIC-Methode). Damit soll weiterhin ein Infrastruktur-basierter Wettbewerb in der Schweiz ermöglicht werden.»


Bereits mehrere Klagen hängig
Die ComCom bearbeitet bereits mehrere Klagen gegen die Swisscom, welche die Entbündelung der letzten Meile betreffen. Insbesondere haben sowohl Sunrise als auch die Konkurrentin Orange den Zugangspreis zum Teilnehmeranschluss in Höhe von 31 Franken eingeklagt. Einen Etappensieg erzielte Sunrise Ende November. Die ComCom beschied der Swisscom eine marktbeherrschende Stellung beim Breitbandinternet und verlangte von der Ex-Monopolistin, ihr Angebot für die Konkurrenz zu kostenorientierten Preise zu öffnen. Die Swisscom hat noch bis Ende Dezember Zeit, über einen allfälligen Rekurs zu entscheiden. (awp/mc/pg)

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