AlpTransit Gotthard: Aussergerichtliche Einigung

Bundesrat Moritz Leuenberger reagierte am Freitag mit Erleichterung auf den Vergleich zur 1,69 Mrd CHF schweren Vergabe. Die Million, die AlpTransit zahle, sei nur ein Bruchteil dessen, was die Verfahren vor Gericht und die Verzögerungen gekostet hätten, sagte er in Bern.

Verzögerung hätte pro Monat 10 Millioen CHF gekostet
Mit der Einigung konnte sich AlpTransit sämtlicher Prozessrisiken entledigen und die Gefahr mehrjähriger Verzögerungen bannnen. Schätzungen gingen davon aus, dass jeder Monat Verzögerung 10 Mio CHF gekostet hätte. Renzo Simoni, Chef der AlpTransit Gotthard, erklärte, die Einigung sei die «günstigste Lösung mit dem grössten Nutzen». Das Schweizerische Bahntechnik Konsortium Gotthard sprach von einem Kompromiss zum Wohle der Schweiz.

Volumen von 1,69 Milliarden CHF
Der Einbau der bahntechnischen Anlagen für die beiden 57 Kilometer langen Tunnelröhren und total elf Kilometer Zufahrtsstrecken ist mit einem Volumen von 1,69 Mrd CHF das letzte grosse Baulos des Gotthard-Basistunnels. AlpTransit vergab den Auftrag im Mai der Arbeitsgemeinschaft Transtec Gotthard. Dieser gehören die Atel Installationstechnik AG, Alcatel-Lucent Schweiz AG und TRSS Thales Rail Signaling Solutions AG, Alpine-Bau GmbH und Balfour Beatty Rail GmbH an. Unterlegen war das Schweizerische Bahntechnik Konsortium Gotthard mit den Firmen Implenia Bau AG, Sersa Group Management AG, Rhomberg Bahntechnik AG, Siemens Schweiz AG, Murer-Strabag AG und Walo Bertschinger AG.

Bundesverwaltungsgericht verweigerte der Beschwerde aufschiebende Wirkung
Das Konsortium erhob beim Bundesverwaltungsgericht Einsprache. Dieses verweigerte letzte Woche der Beschwerde aufschiebende Wirkung. Am Freitag wurde die aussgergerichtliche Einigung bekannt. AlpTransit bezeichnete die Zahlung von einer Million Franken an das Bahntechnik Konsortium als Beitrag an die Aufwendungen für die Offertstellung. Mit dem Rückzug der Beschwerde sei der Weg frei geworden für den Start der Bahntechnikarbeiten. Als nächstes wird der Werkvertrag bereinigt. Die Vertragsunterzeichnung ist für Frühling 2008 vorgesehen. Anschliessend wird das Ausführungsprojekt erstellt. Die Bahntechnik wird über das Südportal des Tunnels eingebaut. Der Start der Arbeiten ist für Mitte 2009 vorgesehen. Der fahrplanmässige Betrieb dürfte im 2017 aufgenommen werden.

(awp/mc/hfu)

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