Sal.Oppenheim: SMI dürfte 2008 um 5 Prozent steigen

So lautet denn auch der Titel des Kapitalmarktausblicks 2008, den die Vertreter der Bank den Medien vorstellten. Im SMI darf demnach mit einem Anstieg von rund 5% gerechnet werden. Die Analysten bevorzugen defensive Werte und Finanzaktien, dagegen hätten zyklische Werte noch nicht ausreichend korrigiert. Auch auf Aktien aus dem Small und Mid Cap Bereich müsse man ein Auge halten.


Abschwächung der Weltkonjunktur erwartet
«Im kommenden Jahr dürfte die Weltkonjunktur eine deutliche Abschwächung erfahren», erklärte Matthias Jörss, Leiter Aktienstrategie von Sal.Oppenheim. Das BIP-Wachstum dürfte sich in den USA im Jahr 2008 auf 1,9% (Prognose 2007: +2,3%) verlangsamen und sich erst wieder im 2009 (Prognose: 2,3%) etwas erholen. Den Hauptgrund dafür sieht Jörss in einer Wachstumsabschwächung bei den Konsumentenausgaben. In der Eurozone dürften dagegen die geringeren Raten beim Exportwachstum das BIP-Wachstum 2008 auf 1,8% von erwarteten 2,6% im 2007 reduzieren.


Aktien zu hoch bewertet?
Ein weiterer Faktor, der zur Vorsicht mahnt, sei die Bewertung der Aktien, so Jörss weiter. «Diese erscheinen nur auf Basis traditioneller Massstäbe günstig.» Unter Berücksichtigung der rückläufigen Wachstumserwartungen und der gestiegenen Spreads auf Corporate Bonds sei die Bewertung am Aktienmarkt jedoch nicht niedrig. Jörss erwartet leichte Gewinnrevisionen nach unten, was die Bewertung etwas in die Höhe korrigieren dürfte. «Es wird erst schlechter, bevor es besser wird», lautet das Fazit. Es müsse nicht mit einem Kurseinbruch gerechnet werden. So dürfte sich die expansive Geldpolitik in den USA – wenn auch zeitverzögert – positiv auf die Marktentwicklung auswirken.


Hoffen auf 2009
Andere stützende Faktoren sind gemäss Jörss hohe Ausschüttungsquoten der Unternehmen sowie die Erwartungen auf eine Konjunkturerholung im Jahr 2009. «Aktien bleiben die attraktivste Anlageklasse.» Den Dax erwartet Jörss per Ende 2008 bei 8’400 Punkten (Stand heute um 14.10 Uhr: 8’023 Punkte), den EURO STOXX 50 bei 4’550 Punkten (4’465 Punkte). Rahul Sen Gupta, Leiter Research Schweiz der Bank Sal.Oppenheim, rechnet für den SMI per Ende kommenden Jahres mit einer Steigerung um 5% auf 9’200 Punkte und sieht den SPI bei 7’500 Punkten. Zwar dürfte 2007 der Aufwärtsschwung des Schweizer Aktienmarktes erstmals seit vier Jahren Hausse gebrochen werden, «wir glauben aber nicht, dass wir vor einer grossen Trendwende stehen», sagte Sen Gupta.


Gewinnrevisionen nach unten
Für die Aktien spreche zum Beispiel die relativ hohe Risikoprämie verglichen mit den tieferen Bondrenditen. Weiter dürften sich die M&A-Aktivitäten auf hohem Niveau stabilisieren und so die Aktien weiter stützen. Als kursstützend würden sich zudem die hohen freien Cash Flows erweisen, die den Unternehmen für Dividenden, Aktienrückkäufe und Übernahmen zur Verfügung stünden. Auf der Gegenseite sieht Sen Gupta Gewinnrevisionen nach unten als Faktor, der auf das Niveau drücken könnte.


Finanzsektor und Pharma übergewichtet
In der Branchenbetrachtung werden die Banken, die Versicherungen und der Healthcare-Bereich übergewichtet, während Matthias Jörss Bau- und Chemieaktien in der Sektorbetrachtung mit «Untergewichten» bewertet. Unter die Top Picks fallen aus der Schweiz die Big Caps ABB, Roche und Nestlé. Rahul Sen Gupta sieht zudem noch Potential bei Nobel Biocare und Richemont. Ausserhalb des SMI empfiehlt der Leiter Research Schweiz die Aktien von Burckhardt, Lonza, Partners Group, PSP Swiss Property und Schmolz+Bickenbach. (awp/mc/ps)

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