UBS rechnet 2008 trotz Wachstums-Abschwächung mit solider Weltwirtschaft

Zwar dürfte sich das Wachstum insbesondere in den USA etwas abschwächen, dies werde aber von der Stärke der Schwellenländer aufgefangen, erklärte Klaus Wellershoff, Global Head Wealth Management Research, am Mittwoch vor den Medien in Zürich.


Höhere Risiken und mässigere Renditen
Das schwächere Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr werde vermutlich bei vielen Anlagekategorien zu höheren Risiken und mässigeren Renditen führen, so Wellershoff weiter. Trotzdem dürfe man sich nicht zu Pessimismus verleiten lassen, denn ausserhalb der Finanzbranche sehe die Welt noch immer positiv aus.


Sorgen um CH-Konjunktur grösstenteils unberechtigt
Auch Sorgen für die Schweizer Konjunktur seien grösstenteils unberechtigt, erläuterte der UBS-Ökonom. Zwar dürfte sich das Wachstum im Finanzdienstleistungssektor weiter abkühlen, aber der Rest der Wirtschaft befinde sich in einer guten Verfassung. Er rechnet denn auch 2008 mit einer robusten Investitionstätigkeit und einem BIP-Wachstum von etwa 2,3%.


Gutes Jahr für Aktien
Auf globaler Ebene rechnet die UBS trotz stagnierenden Unternehmensgewinnen auch 2008 mit einem guten Jahr für Aktien. Zwar könnten zu Beginn des nächsten Jahres Aktien unter schlechten Nachrichten aus den USA leiden, aber sobald sich die Wachstumsängste legten, sollte sich das Umfeld für Aktien wieder verbessern, prognostiziert die Grossbank in ihrer Studie ‹UBS global outlook 2008›.


Die Experten bevorzugen 2008 grosskapitalisierte Werte gegenüber kleiner kapitalisierten Papieren. Large-Caps böten insgesamt die besseren Wachstumschancen und dürften deshalb besser abschneiden, so die Bank. Zudem rechnet die UBS damit, dass die Aktienmärkte der Schwellenländer im kommenden Jahr nicht mehr schneller wachsen als in den Industrieländern.


Herausforderungen im Rohstoff- und Immobilienbereich
Ein schwieriges Jahr sieht das Schweizer Institut hingegen für Rohstoffe und Immobilien. Im Zuge der schwächeren Konjunktur würden vor allem die Preise von Öl und den Basismetallen unter Druck kommen. Auch die Entwicklung der Anleihenmärkte beurteilt die UBS eher skeptisch und erwartet, dass die Anleihen 2008 Mühe haben, den Geldmarkt zu überflügeln.


Wechselkurse mit Risiken
Risiken macht die Grossbank bei den aktuellen Bewertungsniveaus einiger Währungen aus. «Einige Währungen sind von ihrem fundamentalen fairen Wert entkoppelt worden», erklärte Wellershoff. In den Wechselkursen schlummerten so Risiken für die gesamte Weltwirtschaft. Als unterbewertet stuft er auch den Schweizer Franken ein. Mittelfristig prognostiziert er deshalb eine Aufwertung der Schweizer Währung gegenüber dem Euro – dies sei zugleich eines der grössten Konjunkturrisiken für die Schweiz. (awp/mc/pg)

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