CH-Schluss: Avancen trotz enttäuschender Konjunkturdaten

Am Nachmittag sorgten dann die jüngsten US-Konjunkturdaten zum Teil für Ausschläge nach unten; der hiesige Markt erholte sich jedoch erstaunlich rasch von diesen Dämpfern und legte zusammen mit den amerikanischen Indizes vorübergehend deutlich zu, konnte diese Gewinne allerdings nicht ganz halten. Die US-Verbraucherpreise waren im November vor dem Hintergrund einer kräftigen Verteuerung von Energie stärker gestiegen als erwartet. Die Industrieproduktion im November hat sich zwar erholt, die Daten wurden im Handel allerdings als `Nullsummenspiel` bezeichnet, da die Zahlen für den Oktober herabrevidiert worden waren.


Bis Börsenschluss lag der SMI um 0,20% oder 17,50 Einheiten höher auf 8`675,86 Punkte. Der SLI legte 0,35% auf 1`319,19 Zähler zu, der SPI 0,21% auf 7`060,05 Punkte.


Unter den Bluechips schlossen die Bankenwerte weit an der Tabellenspitze, nachdem diese Werte im Verlauf teilweise noch deutlich unter Druck gestanden wareb. Julius Bär rückten +1,9% auf 96,35 CHF vor, UBS +1,8% auf 55,25 CHF und CS +0,4% auf 69,95 CHF. Dagegen vermochten sich die Assekuranzwerte auch im späten Handel nicht vom negativen Branchensentiment zu distanzieren. Swiss Re (-0,7% auf 83,25 CHF), ZFS (-0,7% auf 337,75 CHF), Swiss Life (-0,3% auf 295,75 CHF) oder Baloise (-0,1% auf 117,00 CHF) zählten denn auch zu Börsenschluss zu den wenigen Verlieren.


Stark zeigen sich dagegen die Chemiewerte. Clariant rücken um +1,5% auf 10,66 CHF vor (Wochenplus 9,8%), die im SLI geführten Ciba um +1,4% auf 54,40 CHF. Gemäss Händlern profitierte der Chemiesektor von Spekulationen im Zusammenhang mit dem Joint Venture des Chemiekonzerns Dow Chemical mit einem kuwaitischen Ölunternehmen. Vor allem Ciba werde als mögliches Übernahmeziel für die Dow Chemial gehandelt, hiess es.


Auf der Gewinnerseite gingen auch die zyklischen und konjunktursensitiven Werte mit grösseren Aufschlägen aus dem Handel. Die deutlichsten Avancen gab es dabei für Swatch (+1,4% auf 336,25 CHF), die bereits im Verlauf an der Spitze umgingen. Adecco (+0,7% auf 61,90 CHF), ABB (+0,6% auf 32,18 CHF), Holcim (+0,3% auf 124,00 CHF) und Richemont (+0,3% auf 76,55 CHF) rückten teilweise erst im späten Handel in die Gewinnzone auf.

Die Pharmawerte schlossen uneinheitlich. Während Roche (+0,5% auf 201,00 CHF) avancierten, verbilligten sich Novartis (+0,3% auf 63,60 CHF). Auch Schwergewicht Nestlé fanden sich mit -0,5% auf 535,00 CHF im Minus. Die grössten Abschläge gab es zu Börsenschluss jedoch für Synthes (-1,1% auf 144,50 CHF); im SLI hielten Kühne und Nagel (-0,4% auf 115,00 CHF) die rote Laterne.


Im breiten Markt legten Kuoni nach dem Abgang von CEO Armin Meier 0,5% zu. Kommentiert wurde sein plötzlicher Abschied aber eher kritisch. Biomarin (+33,7%) waren am Freitag äusserst gesucht. Nachdem das Unternehmen von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Marktzulassung für Kuvan-Tabletten erhalten hatte, zeigte sich Biomarin sehr zuversichtlich.


Schindler (+1,5%) zeigten sich wenig beeindruckt von der 34,7 Mio EUR Busse, mit dem das Unternehmen in einem seit längerem laufenden österreichischen Kartellverfahren abgestraft wurde.V on Roll zeigten sich nach der Vorlage des Pflichtangebotes durch die von Finck-Gruppe unverändert. Implenia fielen wegen des Sieges über den ungeliebten Grossaktionär Laxey an der heutigen ausserordentlichen GV um 3,6% zurück. Laxey ist mit seinen Vorschlägen zur Statutenänderung nicht durchgedrungen, weshalb der Anteil der eingetragenen Stimmen von Laxey auf unter 5% beschränkt bleibt. (awp/mc/ab)

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