CH-Schluss: Schwach – Kursrutsch am Nachmittag

Der Markt habe auf die eher mässigen US-Vorgaben reagiert, sagten Händler. Als Belastung für den SMI erwiesen sich die Schwergewichte Nestlé und Novartis.


Auch die guten Zahlen der US-Investmentbank Goldman-Zahlen brachten nicht die erhofften Impulse: Diese seien zwar recht gut ausgefallen, doch wegen der Ausrichtung der Bank komme ihnen im Hinblick auf die Subprime-Krise nicht die Bedeutung zu wie anderen US-Banken. Somit bleibe die Stimmung weiterhin von der anhaltenden Unsicherheit um die Finanzkrise und die Rezessionsgefahr in den USA geprägt.


Der Swiss Market Index (SMI) schloss 77,52 Punkte oder 0,91% tiefer auf 8’467,07 Punkten und der breiter gefasste Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,76% auf 6’896,47 Punkte. Der Swiss Leader Index (SLI) büsste indes dank der beschränkten Gewichtung von Nestlé und Novartis nur 0,59% auf 1’285,88 Punkte ein.


Bei den Blue Chips wurden Nestlé (-2,8% auf 522 CHF) das Tabellenende den ganzen Tag nicht los. Der Titel wurde von Rückstufungen durch die UBS und die Deutsche Bank belastet. Auf den Gesamtmarkt drückten zudem Novartis (-0,7% auf 62,35 CHF). Die Aktien des Pharmakonzerns sind auf einer Liste von Merrill Lynch gelandet, welche die am wenigsten bevorzugten Aktien benennt.


Im Gegensatz dazu hat Merrill Lynch Roche auf die ‹Most preferred›-Liste gesetzt, der Genussschein hielt sich mit einem Minus von 0,4% auf 197,90 CHF aber nur wenig besser.


Die Finanzwerte drehten am Nachmittag nach unten. Vor allem UBS (-0,3% auf 53,60 CHF) büssten ihre teilweise deutlichen Gewinne wieder ein. CS wurden um 1,2% auf 67,75 CHF zurückgenommen, während die Titel der Vermögensverwalterin Julius Bär 0,3% höher auf 93,40 CHF schlossen.


Die zuletzt stark zurückgenommenen Zykliker erholten sich am Berichtstag etwas. Adecco stiegen 0,8% auf 60,45 CHF und ABB 1,1% auf 31,30 CHF. Die Aktien des Industriekonzerns wurden dabei von einem Grossauftrag über 440 Mio USD aus China für die längste Starkstromleitung der Welt gestützt.


Der Chemiesektor wurde hingegen laut Händlerangaben von kurzfristig orientierten Marktteilnehmern wieder verlassen. Clariant sanken um 1,1% auf 10,06 CHF, die im SLI vertretenen Ciba-Aktien sanken gar um 3,7% auf 51,85 CHF. Die Übernahmespekulationen der letzten Woche hätten sich wohl als ein Strohfeuer erwiesen, hiess es im Handel hierzu.


Im breiten Markt verhalf ein Auftrag aus Asien über 35 Mio USD Meyer Burger (+5,5%) zu einem klaren Plus, wogegen Inficon (+0,2%) von einem solchen über ‹mehrere Millionen US-Dollar› nach einer positiven Eröffnung nicht nachhaltig gestützt werden.


Ein weiteres Thema am Markt war die Klärung der Nachfolgeregelung auf dem Posten des CEO bei Georg Fischer. Die Ernennung von Yves Serra wurde von Experten positiv beurteilt, das sie frühzeitig erfolgt ist und es dabei zu einer internen Lösung gekommen ist. Nach einem frühen Kursplus schlossen die Titel noch 0,1% höher. (awp/mc/pg)

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