ZKB rechnet trotz US-Hypokrise nicht mit einer Rezession

Im Rest der Welt sei die Konjunktur nach wie vor robust. Die Hauptsorge der Ökonomen sei, dass die Hypothekarkrise auf den privaten Konsum in den USA überschwappe. Zwar dürften die Amerikaner wegen des Wertverfalls ihrer Häuser und der gestiegenen Hypothekarzinsen wieder mehr sparen. Aber die Zunahme der Sparquote werde sich nicht abrupt vollziehen sondern langsam.


US-Unternehmen sind gestärkt in Krise gegangen
«Der Haupttreiber des US-Konsums ist das laufende Einkommen» aus der Beschäftigung, sagte Hautle. Solange dieser Haupttreiber noch läuft, wird sich der Konsum zwar reduzieren, aber nicht einbrechen.» Denn die US-Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren kräftig verdient und seien aus einer starken Position in derzeitige Krise gegangen. Sie hätten keine Überkapazitäten und seien deshalb nicht gezwungen, sofort Leute zu entlassen, sagte Hautle.


US-Notenbank mit weiterem Spielraum für Zinssenkungen
Zudem werde die US-Wirtschaft von der geldpolischen Lockerung auch von der robusten globalen Konjunktur gestützt. Der Aussenhandel trage positiv zum BIP-Wachstum bei. Die US-Notenbank habe weiterhin Spielraum für Zinssenkungen, schätzte Hautle. Denn die Inflationserwartungen der Bondmarktteilnehmer seien eher tief geblieben trotz der deutlich gestiegenen Preise für Erdöl und Nahrungmittel. Man gehe davon aus, dass dies ein einmaliger Anstieg sei und sich nicht die Inflationsspirale zu drehen beginne.


Keine Angst vor Inflation
Wenn die Notenbanken derzeit Liquiditätsspritzen verabreichten, heisse das nicht, dass sie Geld ins System reinpumpten. Denn die Liquiditätsspritzen seien der kurzfristige Versuch, Spannungen im Bankensystem zu verringern. Und wenn das geglückt sei, werde die Liquidität wieder entzogen. «Ich habe keine Angst, dass daraus Inflation entsteht», sagte Hautle.


Schweizer Wirtschaft mit weiter grossem Wachstumspotenzial
In der Schweiz laufe die Wirtschaft «supergut» und dürfte nochmals ein bis zwei Jahre über ihrem Potenzialwachstum von 1,8% zulegen. Derzeit gingen die Unternehmen in eine Phase der Überauslastung ihrer Produktionskapazitäten hinein. «Unsere Schätzung ist ein BIP-Wachstum von 2,2% für 2008 und 2,3% für 2009», sagte ZKB-Chefanalyst Marco Curti. Die Wolken, die seit Mitte Jahr an den Finanzmärkten aufgezogen seien, würden sich zwar nicht verziehen, dennoch sei nicht mit einem Konjunktureinbruch zu rechnen. (awp/mc/pg)

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