EU-Schluss: Gut behauptet – Telekomsektor im Fokus

Die am Vortag nach Handelsschluss vorgelegten starken Zahlen des amerikanischen Softwarekonzerns Oracle und die anstehende Übernahme des französischen Telefonanbieters Neuf Cegetel hätten für gute Stimmung gesorgt, sagten Händler.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 legte bis Handelsende um 0,31 Prozent auf 4.314,70 Punkte zu. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, stieg um 0,28 Prozent auf 3.644,53 Punkte. Der Pariser CAC 40 gewann 0,26 Prozent auf 5.511,45 Zähler. In London rückte der Leitindex FTSE 100 sogar um 0,97 Prozent auf 6.345,60 Punkte vor. Der Euronext 100 stieg um 0,34 Prozent auf 979,73 Zähler.


Papiere von Neuf Cegetel gaben in Paris um 4,74 Euro auf 35,00 Euro nach. Die Vivendi-Tochter SFR will den französischen Telekomkonzern vollständig übernehmen. Während Neuf Cegetel-Grossaktionär Louis Dreyfus pro Aktie 34,50 Euro erhalten soll, will Vivendis Mobilfunktochter SFR für die verbliebenen Anteile 36,50 Euro zahlen. «Der Kaufpreis von 36,50 Euro liegt weit unter den 40,00 Euro, die zuvor am Markt herumgereicht wurden», sagte Analyst Rog Goyens von der Dexia Bank.


Vivendi-Aktien legten um 0,58 Prozent auf 31,28 Euro zu. Aktien der Vodafone Group profitierten vor diesem Hintergrund von Spekulationen um eine Branchenkonsolidierung und rückten um 1,76 Prozent auf 185,50 Britische Pence vor. Titel von France Telecom beendeten den Handel dagegen unverändert bei 24,39 Euro. Durch den Zusammenschluss entsteht ein neuer Rivale für den französischen Marktführer.


ArcelorMittal kletterten um 1,33 Prozent auf 49,56 Euro. Der weltgrösste Stahlkonzern hält an seiner positiven Aussicht für das kommende Jahr fest. Trotz der Finanzmarktkrise «sehe ich keinen Grund, die positiven Prognosen für den Stahlverbrauch in Südamerika, Europa in Nah- und Fernost nach unten zu korrigieren», sagte Konzernchef Lakshmi Mittal der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».


Philips kletterten um 1,02 Prozent auf 30,71 Euro. ING hatte das Kursziel für die Papiere des niederländischen Elektronikkonzerns von 40 auf 42 Euro angehoben und die Bewertung der Papiere mit «Buy» bestätigt. Zur Begründung verwiesen die Analysten auf das neue, fünf Milliarden schwere, Aktienrückkaufprogramm und den Verkauf von zwei Geschäftsbereichen an Pace Micro Technology, einen Hersteller von digitaler Fernsehtechnologie.


In Paris sprangen Capgemini mit einem Aufschlag von 2,65 Prozent auf 40,24 Euro an die Spitze des CAC 40. Händlern zufolge profitierte der französische IT-Dienstleister und Unternehmensberater von den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen des US-Wettbewerbers Accenture . Einem Analysten zufolge unterstreicht das «exzellente Ergebnis» von Accenture das gesunde Geschäftsumfeld für Branchengrössen wie Capgemini.


In London beendeten Johnson Matthey den Handel mit einem Plus von 5,34 Prozent auf 1.844 Pence und waren damit bester Wert im FTSE 100. Händler verwiesen auf anhaltende Gerüchte, der US-Konzern Dow Chemical könnte an einer Übernahme des britischen Branchenkollegen interessiert sein.


Tullow Oil fielen mit einem Abschlag von 3,08 Prozent auf 626,50 mit deutlichem Abstand ans Ende des britischen Leitindex. Merrill Lynch hatte sich nach der Bekanntgabe von Ergebnissen einer Probebohrung im ugandischen Mputa-4-Feld kritisch zu dem britischen Ölkonzern geäussert. (awp/mc/gh)

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