CH-Schluss: Deutliche Gewinne zum Wochenschluss

Die US-Börsen starteten positiv, interessierten sich aber kaum für die US-Konjunkturdaten. Die persönlichen Ausgaben im November fielen deutlich stärker als erwartet aus. Der Handel verlief gemäss Händlern allerdings äusserst ruhig. Der grosse Verfallstag hob aber die Stimmung am Markt. Unternehmensnachrichten waren kaum vorhanden. Lediglich aus der zweiten Reihe gab es vereinzelte Neuigkeiten.


Der SMI schloss mit einem Plus von 0,78% oder 65,53 Einheiten auf 8`468,37 Punkten. Im Wochenvergleich büsste der Index aber 2,4% ein. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 1,17% auf 1`292,98 Zähler zu und der Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,77% auf 6`900,22 Punkte.


Die deutlichsten Gewinner des letzten Handelstages vor Weihnachten waren Syngenta (+5,3% auf 289,50 CHF). Marktbeobachter sahen dahinter erste Windowdressing-Aktivitäten. Syngenta hat über das Gesamtjahr 2007 um 28,4% zugelegt. Mit deutlichen Zuschlägen verabschiedeten sich auch die ABB-Titel (+3,4% auf 32,00 CHF). Weitere konjunktursensitive Papiere wie Adecco (+1,8% auf 60,80 CHF) oder Holcim (+2,2% auf 121,70 CHF) legten ebenfalls zu.


Bei den Finanzwerten zeigten sich Julius Bär (+2,4% auf 94,50 CHF) sehr stark. Die beiden Grossbanken Credit Suisse (+1,2% auf 68,20 CHF) und UBS (-0,9% auf 51,85 CHF) notierten uneinheitlich. Händler machten für das schlechte Abschneiden der UBS gleich mehrere Sonderfaktoren verantwortlich. Im US-Handel kursieren Spekulationen, die Konkurrentin Merrill Lynch müsse weitere 7 Mrd USD auf ihrem Kreditportfolio abschreiben und befinde sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der Beteiligungsgesellschaft Temasek für eine Kapitalinfusion von bis zu 5 Mrd USD. Auch negative Kommentare aus dem Hause Dresdner Kleinwort wurden als Begründung für das zurückbleiben der Grossbanken hinter dem Gesamtmarkt herbei gezogen. UBS waren das Schlusslicht im SMI.


Bei den Versicherern notierten ZFS (+1,5% auf 333,00 CHF) deutlich im Plus. Swiss Re (+0,7% auf 80,85 CHF) schlossen leicht unter dem Gesamtmarkt aber immer noch in der Gewinnzone. Verluste zeigten Bâloise (-0,3% auf 111,00 CHF). Händler machten schwindende Übernahmefantasien für den Verkaufsdruck verantwortlich.


Die SMI-Schwergewichte Roche (-0,5% auf 195,50 CHF) und Novartis (+0,1% auf 62,55 CHF) blieben hinter dem Gesamtmarkt zurück, während Nestlé (+0,8% auf 519,50 CHF) mit dem Markt performten.


Im SLI legten die Aktien von Logitech (+3,7%) am deutlichsten zu. Aber auch Geberit (+3,5%) und SGS (+3,1%) verzeichneten deutliche Gewinne. Leichte Verluste verzeichneten hingegen Lonza (-0,2%).


Im breiten Gesamtmarkt stiegen Infranor (+10,8%) und ProgressNow (+6,8%) am höchsten, allerdings ohne spezifische Meldungen. Perrot Duval (+3,3%) hatte vorbörslich die Semesterzahlen vorgelegt. Für das Gesamtjahr (per 30.4.2008) rechnet die Geschäftsleitung mit einem 8% höheren Umsatz.Meyer Burger gewannen 2,1%, nachdem das Unternehmen die Übernahme von zwei Mehrheitsbeteiligungen bekannt gab. Analysten werteten die Beteiligungen als positiv. (awp/mc/ab)

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