EU-Schluss: Kaum bewegt – Ruhiger Jahresschluss in London und Paris

Es habe keine Nachrichten und keine neuen Impulse gegeben – entsprechend ruhig sei die Jahresschlussbörse geblieben, sagte ein Händler. In London hat der Markt bereits um 13.30 Uhr (MEZ) geschlossen und an den Euronext-Börsen in Paris und Amsterdam endete der Handel um 14.00 Uhr. Die Börsen in Frankfurt, Zürich, Madrid, Mailand und Wien bleiben wegen Silvester geschlossen.


Während der EuroSTOXX 50 in der Jahresschlussbörse 0,17 Prozent auf 4.397,31 Zähler abgab, legte der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 0,08 Prozent auf 3.686,18 Punkte zu. Im Jahresvergleich legte EuroSTOXX 50 knapp sieben Prozent zu – im Juni hatte der europäische Leitindex bei 4573 Zählern in der Spitze elf Prozent gewonnen und zeitweise den höchsten Stand seit Mai 2001 erreicht. Der STOXX 50 fiel im Jahresvergleich sogar 10 Punkte zurück und es ergibt sich damit eine leicht negative Jahresrendite von minus 0,3 Prozent. Der Euronext 100 verlor am Montag im Tagesvergleich 0,15 Prozent auf 995,23 Zähler. In Paris ging der CAC 40 mit minus 0,23 Prozent bei 5.614,08 Punkten aus dem Jahr. Der Londoner FTSE 100 gab 0,31 Prozent auf 6.456,90 Zähler ab.


An einem sehr nachrichtenarmen Handelstag zählten die Aktien des Börsenbetreibers NYSE Euronext mit plus 1,41 Prozent auf 59,49 Euro zu den Favoriten in Europa. Die Taiwan Stock Exchange plant den Verkauf von 25 Prozent ihres Eigenkapitals an strategische Investoren. Darunter befänden sich Investmenbanken und andere Börsen, sagte Chairman Wu Rong-i der «Financial Times». Der Verkauf soll im Jahr 2009 erfolgen. Papiere von Veolia Environnement büssten dagegen 1,34 Prozent auf 62,45 Euro verloren. Die Sparte Veolia Transport hat eine Fähre, die im Vorjahr zu 112 Millionen Euro gekauft wurde, an SeaFrance für eine nicht genannte Summe wieder verkauft. Dies berichtet die französische Tageszeitung «Les Echos».


Ohne die entscheidenden Nachrichten standen unterdessen die Gewinner und Verlierer des Börsenjahres im Fokus. Jahressieger im EuroSTOXX 50 waren die Aktien von Nokia mit einem Plus von fast 73 Prozent. Der finnische Handyhersteller profitierte laut Händlern unter anderem von einem Ausbau seiner Marktanteile bei einer verbreiterten Produktpalette und von gleichzeitig erhöhten Margenzielen.


Der Telekom-Ausrüster Alcatel-Lucent musste dagegen in der gleichen Branche mit einem Kursverlust von fast 55 Prozent auf Jahressicht auf 4,95 Euro das grösste Minus in dem europäischen Auswahlindex hinnehmen. Nach der Fusion mit Lucent hatten die Franzosen mit einem schweren US-Markt zu kämpfen und mussten ihre Prognosen für das laufende Geschäftsjahr kappen.


In London standen am Montag die Minenwerte am unteren Ende des Kurstableaus. BHP Billiton büssten im Tagesvergleich 0,96 Prozent auf 1.546 Pence ein. Händler verwiesen auf einen Bericht der «Sunday Times», demzufolge der Minenbetreiber im Zuge der geplanten Übernahme von Rio Tinto eine harte Linie fahren will. Das Angebot von 75 Milliarden Pfund solle demnach vor dem Fristende im kommenden Monat lediglich bekräftigt werden, hiess es. Rio Tinto gaben 0,99 Prozent auf 5.317 Pence ab. Auf Jahressicht waren Rio Tinto-Aktien, die sich im Wert fast verdoppelten, aber der beste «Footsie»-Wert. Händlern zufolge litten auch Ziele unter der gedämpften Übernahmefantasie, wobei Xstrata um 1,20 Prozent auf 3.550 Pence absackten. (awp/mc/ps)

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