CH-Schluss: Leichte Gewinne

CH-Schluss: Leichte Gewinne

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leicht zugelegt und damit die Talfahrt der beiden Vortage gestoppt. Dass das Plus nicht stärker ausfiel ist vor allem den Schwergewichten anzulasten, welche den Gesamtmarkt mit ihren Abgaben belasteten. Nach einem freundlichen Start in die Sitzung fiel der SMI bis am Mittag vorübergehend in die Verlustzone zurück, erholte sich dann am Nachmittag aber wieder. Unterstützung kam dabei aus den USA, wo die Aktien stark eröffneten.

Nach den grossen Rückschlägen an den beiden Vortagen (der SMI verlor rund 250 Punkte) seien die neuen Unsicherheiten um Griechenland und bezüglich des anstehenden G20-Treffens vorerst einmal eingepreist, hiess es in Börsenkreisen. Der Markt habe am Mittwoch auf den Ruhemodus umgeschaltet. Für Zurückhaltung sorgten am Berichtstag zudem Meldungen, wonach der Euro-Rettungsfonds EFSF Anleiheplatzierungen wegen der aktuellen Marktbedingungen verschieben wolle sowie eher schwache Konjunkturdaten aus dem Euroraum.

Der SMI legte 0,40% zu auf 5’611,05 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,87% auf 852,6 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,43% auf 5’099,69 Punkte.

Mit an der Tabellenspitze beendeten Richemont (+3,0%) die Sitzung. Gestützt wurde das Papier von einer wohlwollenden Einschätzung von Barclays Capital. Das Institut erwartet ein starkes Halbjahresergebnis vom Luxusgüterkonzern, welches kommende Woche präsentiert wird. Die Bank hat das Kursziel um einen Franken auf 54 CHF erhöht und das Rating «Equal Weight» bestätigt.

Im Sog von Richemont verteuerten sich auch Swatch (+3,1%) merklich. Das Spitzenquintett wurde ergänzt durch Tagessieger Syngenta (+3,2%), Actelion (+2,6%) und Julius Bär (+3,0%).

Dahinter legten auch weitere der am Vortag arg gebeutelten Finanzwerte zu, so etwa Bâloise (+2,5%), ZFS (+2,2%) oder UBS (+1,4%). Die Berichte über die Verschiebung der EFSF-Platzierung haben die hiesigen Finanzwerte nur vorübergehend etwas belastet. UBS erhielten dafür etwas Auftrieb von einer Meldung aus den USA: Eine US-Bundesrichterin in Manhattan hat eine Klage des Fondsverwalters Irving Picard über 2 Mrd USD im Betrugsfall um Bernard Madoff abgewiesen. Der Liquidator des Madoff-Imperiums will jedoch die nächste Instanz anrufen.

Swiss Re (+1,5%) landeten im Mittelfeld, dies im Vorfeld der Drittquartalszahlen vom Donnerstag. Analysten rechnen mit höheren Prämieneinnahmen und, dank dem Ausbleiben grosser Naturkatastrophen, mit mehr Gewinn.

Swiss Life (+1,2%) profitierten nur leicht von der vom Bundesrat beschlossenen Senkung des Mindestzinssatzes für die Altersguthaben der zweiten Säule auf 1,5%. Der Versicherungsverband hatte die Senkung bereits als zu gering taxiert und einen Mindestsatz von 1% vorgeschlagen.

CS (-0,5%) gehörten dagegen zu den wenigen Verlierern. Nach dem Absturz vom Vortag (-8%) im Anschluss an die Quartalszahlen, ging es also weiter nach unten. Heute haben die Deutsche Bank, Morgan Stanley und JP Morgan das Kursziel für die Grossbankenaktie gesenkt.

Etwas im Fokus standen noch Transocean (+1,2%), nachdem der Kampf mit dem Ölkonzern BP im Nachgang der Ölkatastrophe im Jahr 2010 in die nächste Runde gegangen ist. Transocean hat bei einem US-Gericht eine Eingabe eingereicht und will BP zwingen, Verpflichtungen nach der Katastrophe im Golf von Mexiko einzuhalten. Zudem publiziert der Konzern nachbörslich die Q3-Zahlen.

Die grössten Abgaben verzeichneten Logitech (-2,2%) und Nobel Biocare (-1,7%), während die Verluste von Roche (-0,6%), Nestlé (-0,4%) und Novartis (-0,2%) den Gesamtmarkt ausbremsten.

Im breiten Markt schlossen Sika nach vorübergehenden Verlusten unverändert. Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller hat mit den Neunmahlen die Markterwartungen verfehlt, die Wachstumsaussichten wurden jedoch als intakt gesehen.

Petroplus (-8,5%) brachen nach dem Quartalsergebnis dagegen markant ein. Vor allem die Profitabilität war klar unter den Erwartungen der Analystengemeinde ausgefallen. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert