EU-Schluss: Sehr schwach

EU-Schluss: Sehr schwach

London – Negativ aufgenommene US-Arbeitsmarktdaten sowie Enttäuschung über das G20-Treffen in Cannes haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag belastet. Zudem seien die Anleger vorsichtig geblieben und hätten sich auch wegen der an diesem Abend anstehenden Vertrauensfrage des griechischen Ministerpräsidenten Giorgios Papandreou mit Investments zurückgehalten.

Der Leitindex EuroStoxx 50 ging mit minus 2,41 Prozent bei 2.291,47 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht verlor er knapp sieben Prozent und verbuchte damit den grössten Wochenverlust seit Anfang August. Der Cac 40 gab am Freitag in Paris um 2,25 Prozent auf 3.123,55 Punkte nach und der Londoner FTSE 100 sank um 0,33 Prozent auf 5.527,16 Punkte. Er büsste damit auf Wochensicht rund drei Prozent ein.

In den USA stieg die Beschäftigtenzahl im Oktober etwas moderater als erwartet, was an den Märkten Kursverluste auslöste. Zudem kamen vom Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer nicht die erhofften klaren Signale in der Schuldenkrise. Am meisten wurde von Börsianern bemängelt, dass die Entscheidung über die Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF) beim erweiterten Rettungsfonds EFSF auf den Februar vertagt wurde.

Die einzigen Sektoren Europas im Plus waren die der Bau- und Immobilienwerte und der Rohstoffwerte , während die Autobranche mit minus 3,32 Prozent schwächster Sektor war.

Im Cac 40 standen vor allem die Baukonzerne im Blick: Die Lafarge-Aktien stiegen als einer von nur drei Gewinnern um 0,46 Prozent auf 29,560 Euro. Nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal kündigten die Franzosen für 2012 ein Sparprogramm an. Der Baukonzern Vinci meldete einen Umsatzanstieg für das dritte Quartal und bekräftige die Jahresumsatzprognose. Die Aktien gaben dennoch etwas mehr als zwei Prozent ab. Die Papiere des Industriekonzerns Alstom verloren nach Quartalszahlen 1,42 Prozent.

Die Anteilsscheine des Netzwerkausrüsters Alcatel-Lucent brachen nach einer gesenkten Gewinnprognose für 2011 um 17,06 Prozent auf 1,668 Euro ein. Die eingetrübten Konjunkturaussichten in Europa würden über Gebühr belasten, hiess es.

Mit plus 1,27 Prozent auf 22,8841 Pence gingen die Aktien von Royal Bank of Scotland (RBS) aus dem Handel. Die zum grössten Teil verstaatlichte britische Grossbank meldete für die drei Monaten bis Ende September einen Gewinn von 1,23 Milliarden Pfund (1,42 Mrd Euro). Dies war allerdings nur durch die günstigere Bewertung der eigenen Kredite möglich. Ohne diesen Effekt, der das Ergebnis der Bank um 2,4 Milliarden Pfund nach oben trieb, hätte die Bank erneut einen Verlust in Milliardenhöhe erlitten.

Im Gegensatz zu anderen Minenwerten, die zulegten, gaben die Titel von Anglo American um 0,76 Prozent nach. Der Bergbaukonzern will sein Engagement beim weltgrössten Diamantenproduzenten und -händler De Beers deutlich ausbauen und der Familie Oppenheimer deren 40-prozentigen Anteil für bis zu 5,1 Milliarden Dollar in bar abkaufen. (awp/mc/gh)

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